Kategorie-Archiv: Von wegen Hinterwald!

Von wegen Hinterwald!

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knopfladen

Glanz des Goldes, Vielfalt und Reichtum!

Ach, es fällt schwer. Und immer wird man enttäuscht, weil die Knöpfe dann doch nicht halten (was sie versprechen). Egal, erstmal einen aussuchen, und garantiert nicht den hässlichsten (häßlichsten).

Der Problembär empfiehlt: Parteien Knöpfe mit drei Buchstaben sind zu vermeiden.

Ein schwachzer Turm

schwachzerturm

Ein schwachzer Turm
Ragt auf aus dunkler Stätte.
Ich steh, ein Wurm,
Mit meiner Zigarette

(Von wegen Reim),
Und über meinem Haupte:
Der Wolkenschleim.
Doch was den Schlaf mir raubte,

Und hierher trieb:
Ich konnt kein Streichholz finden!
Ach sei so lieb,
Tu mir den Tabak zinden!

Der Turm? Egal.
Die Wolken? Störn mitnichten.
Mein Mund ist schal.
Vielleicht kann Rauch das richten.

Traurige Wahrheit

amzielvorbei

Dieses Foto scheint eindrucksvoll zu bestätigen, was weitsichtige Betriebswirtschaftler und leistungsorientierte Politiker an der hiesigen Bevölkerung heutzutage unisono bemängeln: Schlaffheit und Antriebslosigkeit. Statt sich mal ein bisschen Mühe zu geben, latscht man antriebslos am Zieleinlauf vorbei.

+++ Eilmeldung +++

anti

Im Hinterwald sind drei Linienbusse umgekippt und stehen nun hochkant vor der Zuckerbäckermoschee Frauenkirche. Teile der Bevölkerung gerieten darob komplett aus dem Häuschen und diskutieren das Für und Wider des Öffentlichen Personennahverkehrs. Die Welle der Irritation und Empörung schwappt unterdessen auch nach Lipsigrad über. Hier ist allerdings eher der schienengebundene Verkehr Gegenstand der Kritik.

Was Karl Gong gern wissen würde

Welcher Halbhonk heute nacht nach zwei im Viertel wie am Spieß „Dy-Na-Mo“ bläkte? (Falsches Viertel)

Ob es derselbe Halbhonk war, der kurz danach in der Straße mehrere Granaten zündete? (Falsche Straße)

Was genau der Halbhonk danach lauthals brüllend von sich gab? (Falscher Dialekt)

Ob ihm vielleicht beim Zünden der Granaten ein Finger heruntergefallen ist? (Falsche Hoffnung des Gong)

Aus der Serie “Schöne Orte”

Fabrik

Hinterwald: Brute Ensemble. Nur zwei Kilometer muss man laufen, um sich von der in- und auswendigen Betrachtung der Frauenkirche zu erholen. Nach erfolgreicher Erdung kann der um die Ecke plazierte Zapfhahn besucht werden, da stören dann auch die um diesen herum angebrachten Wandmalereien nicht mehr.

(Nur der regelmäßige Besucher weiß, was gemeint ist, hohoho! (Ein bisschen Geheimniskrämerei tut diesem „Internet“ auch mal ganz gut.))

Einschusslöcher gestern heute morgen

Einschuss

Die allgegenwärtigen Einschusslöcher überall an den Gebäuden (hier: Hampelkirche) sind nur einer der kleineren Gründe dafür, dass die Bewohner Hinterwalds immer noch aufs äußerste von ihrer bewegten Geschichte umgetrieben werden, was sich in manchem spontan veranstalteten Kreuzzug manifestiert. Die zahlreichen Gäste der Stadt haben dafür Verständnis bzw. nicht.

Schiffsfriedhof

Silhouette

„Kuck dir doch mal diesen Schiffsfriedhof an!“ rief Karl Gong der mitreisenden Ehefrau zu.

„Orrr nee, bist du blöde? Das ist die schönste Stadt der Welt, in ehecht!“ sagte die mitreisende Ehefrau missbilligend.

„Ach was“, sagte Karl Gong.

„Nu!“

„Ach was.“

„Nu!“

„Ach was.“

„Nu!“

„Ach was.“

So ging das noch eine ganze Weile, jedenfalls mindestens so lange, wie sie für das Beschreiten der Augustbrücke brauchten.

Vom Export der Schönheit

Die nach Ansicht aller ihrer Bewohner und einiger weniger Besucher allerschönste Stadt der Welt (Hinterwald) geht nun, um den kurzfristig leicht abschwellenden Besucherstrom (man hat sich sattgesehen) monetär zu kompensieren, gänzlich neue Wege. Das Amt für Tourismus, schöne Fassaden und wohlfeile Werbezettel denkt ernsthaft über den Export der Hinterwald-Schönheit in weniger bevorzugte Landesteile nach. Warum, so die von fähigen Mitarbeitern ausgeheckte Frage, sollte man nicht auch woanders in Lizenz ein paar schöne Fassaden hinbasteln? Die Fremden könnten dann bei sich zu Hause vor den Fassaden stehen, würden gegen geringes Eintrittsgeld mit offenem Munde die barocke Pracht bestaunen und im Original-Hinterwald nicht stören bzw. durch schlechten Atem die Oberflächen in Mitleidenschaft ziehen. Und die Hinterwalder müssten sich in ihren Umgangsformen nicht mehr so einschränken, um irgendwelchen Fremden zu gefallen. Eine klassische Win Win Win Situation.

Barockfelsen
Neue Barockfelsen im befreundeten Kleingebirge

In einem befreundeten Kleingebirge startete mittlerweile das erste Franchise-Projekt: Eine besonders prachtvolle Hinterwald-Gasse wurde liebevoll und originalgetreu in eine bis dato eher uninteressante Klamm (so etwas wie eine Schlucht, lieber Fremdling) gehauen, mit Simsen, Putten, Pilastern, Gauben und allem anderen Krempel. Die Reaktionen sind beachtlich und geben Hoffnung für die Zukunft. Die Anwohnerschaft begrüßt die kulturelle Aufwertung der Einöde (nuja, nischlescht, müssmer nimmehr in Zuuch sitzn, um den Quatsch anzesehn). Selbst die sonst allem Fortschritt gegenüber negativ-feindlich eingestellten Naturfreunde sind einigermaßen angetan: Wer sein Kletterseil vergessen hat, kommt auf den reich strukturierten Felswänden nun auch ohne dieses nach oben, selbst mit bis zu zwei Prothesen bzw. Promille.