Ach, es fällt schwer. Und immer wird man enttäuscht, weil die Knöpfe dann doch nicht halten (was sie versprechen). Egal, erstmal einen aussuchen, und garantiert nicht den hässlichsten (häßlichsten).
Der Problembär empfiehlt: Parteien Knöpfe mit drei Buchstaben sind zu vermeiden.
Dieses Foto scheint eindrucksvoll zu bestätigen, was weitsichtige Betriebswirtschaftler und leistungsorientierte Politiker an der hiesigen Bevölkerung heutzutage unisono bemängeln: Schlaffheit und Antriebslosigkeit. Statt sich mal ein bisschen Mühe zu geben, latscht man antriebslos am Zieleinlauf vorbei.
Nie war uns Amerika
So nah.
Wir hatten das nur verdrängt.
Geschenkt.
Jetzt wird bald alles ein richtiger Mist.
(Na gut, wie es ist,
Also eigentlich war, schon immer,
Nur schlimmer.)
Im Hinterwald sind drei Linienbusse umgekippt und stehen nun hochkant vor der Zuckerbäckermoschee Frauenkirche. Teile der Bevölkerung gerieten darob komplett aus dem Häuschen und diskutieren das Für und Wider des Öffentlichen Personennahverkehrs. Die Welle der Irritation und Empörung schwappt unterdessen auch nach Lipsigrad über. Hier ist allerdings eher der schienengebundene Verkehr Gegenstand der Kritik.
Erfreulich zu begehen sind die Steige.
Jedoch —
Der Sommer geht zur Neige.
Und langsam, ach,
Wir woll’n es gar nicht wissen,
Läuft es sich hier:
Befremdlich.
An manchen Tagen.
Hört man sagen.
Hinterwald: Brute Ensemble. Nur zwei Kilometer muss man laufen, um sich von der in- und auswendigen Betrachtung der Frauenkirche zu erholen. Nach erfolgreicher Erdung kann der um die Ecke plazierte Zapfhahn besucht werden, da stören dann auch die um diesen herum angebrachten Wandmalereien nicht mehr.
(Nur der regelmäßige Besucher weiß, was gemeint ist, hohoho! (Ein bisschen Geheimniskrämerei tut diesem „Internet“ auch mal ganz gut.))
Die allgegenwärtigen Einschusslöcher überall an den Gebäuden (hier: Hampelkirche) sind nur einer der kleineren Gründe dafür, dass die Bewohner Hinterwalds immer noch aufs äußerste von ihrer bewegten Geschichte umgetrieben werden, was sich in manchem spontan veranstalteten Kreuzzug manifestiert. Die zahlreichen Gäste der Stadt haben dafür Verständnis bzw. nicht.
Die nach Ansicht aller ihrer Bewohner und einiger weniger Besucher allerschönste Stadt der Welt (Hinterwald) geht nun, um den kurzfristig leicht abschwellenden Besucherstrom (man hat sich sattgesehen) monetär zu kompensieren, gänzlich neue Wege. Das Amt für Tourismus, schöne Fassaden und wohlfeile Werbezettel denkt ernsthaft über den Export der Hinterwald-Schönheit in weniger bevorzugte Landesteile nach. Warum, so die von fähigen Mitarbeitern ausgeheckte Frage, sollte man nicht auch woanders in Lizenz ein paar schöne Fassaden hinbasteln? Die Fremden könnten dann bei sich zu Hause vor den Fassaden stehen, würden gegen geringes Eintrittsgeld mit offenem Munde die barocke Pracht bestaunen und im Original-Hinterwald nicht stören bzw. durch schlechten Atem die Oberflächen in Mitleidenschaft ziehen. Und die Hinterwalder müssten sich in ihren Umgangsformen nicht mehr so einschränken, um irgendwelchen Fremden zu gefallen. Eine klassische Win Win Win Situation.
In einem befreundeten Kleingebirge startete mittlerweile das erste Franchise-Projekt: Eine besonders prachtvolle Hinterwald-Gasse wurde liebevoll und originalgetreu in eine bis dato eher uninteressante Klamm (so etwas wie eine Schlucht, lieber Fremdling) gehauen, mit Simsen, Putten, Pilastern, Gauben und allem anderen Krempel. Die Reaktionen sind beachtlich und geben Hoffnung für die Zukunft. Die Anwohnerschaft begrüßt die kulturelle Aufwertung der Einöde (nuja, nischlescht, müssmer nimmehr in Zuuch sitzn, um den Quatsch anzesehn). Selbst die sonst allem Fortschritt gegenüber negativ-feindlich eingestellten Naturfreunde sind einigermaßen angetan: Wer sein Kletterseil vergessen hat, kommt auf den reich strukturierten Felswänden nun auch ohne dieses nach oben, selbst mit bis zu zwei Prothesen bzw. Promille.
Die angemessene Fortsetzung des Heldenlaufes mit einem profanen Einfachauspuff kann durchaus in Zweifel gezogen werden.
Diese Seite benutzt standardmäßig sogenannte Cookies, das lässt sich auch nicht ändern. Wenn Sie fortfahren, nehmen wir an, dass Sie damit einverstanden sind.Ja, einverstanden.