Archiv für den Monat: Januar 2006

Winter in Deutschland

Nachtrag zum Eintrag von gestern: Während im Westen die maroden Strommasten unter der Last der Schneeflocken zusammenknicken, werden in Lipsigorod die Fußwege mit Kaviar abgestumpft. Wahrscheinlich durch 40.000 ABM-Kräfte mit goldenen Löffeln. Das Geld dafür? Ausm Westen, woher sonst. So.

Westen am Hungertuch!


Angesichts des tragischen Einsturzes einer Sporthalle in Bad Reichenhall dauerte es natürlich nicht lange, dass in einem Brifatsender darauf verwiesen wurde, der in den Osten überwiesene Solidaritätszuschlag sei am Einsturz Schuld gewesen, nicht Schnee oder Schlamperei. Zum Beweis wurde eine Einkaufszone in Weimar gezeigt, die noch nicht eingestürzt und sogar schöner als die in Duisburg ist! Wir in Lipsigorod können da natürlich noch einen Scheit drauflegen und das Bild der bayerischen Generalvertretung (?) in unserer Metropole hervorzerren. Während ringsum die gesamte Stadt durch Solidaritätsgelder neu, saniert, satt und glänzend wie aus dem Ei gepellt herumsteht, ist dies weit und breit wirklich der einzige Schandfleck.

Neue Schreibmaschine angeschafft


Im Lipsigrader Redaktionsbureau
…hat wieder mal moderne Technik Einzug gehalten. Der Autor verfügt nun über eine Schreibmaschine, die ihre Texte auf Lochband speichert, wenn er die richtigen Hebel umgelegt hat. Damit kann fast nichts mehr verloren gehen, außer es ist Fasching oder Silvester (Konfettiproduktion). Und wenn das Lochband in einen der neuartigen Morseapparate eingelegt wird, von denen es hier neuerdings geradezu wimmelt, können die Texte sogar nach Hinterwald übertragen werden. Dann geht im Redaktionsbureau von Herrn Willy eine rote Lampe an und alle rufen „Alarm“.

Schnellgeburt

Im dritten Jahr in Folge wurde in Lipsigorod das erste Kind des Jahres im ganzen Land ans Licht geholt. Die Ärzte der anderen Disziplinen hoffen indessen – mit dem Skalpell im Anschlag – dass einem zu Silvester entnommenen Blinddarm oder verpflanzten Gehirn in den nächsten Jahren die gleiche mediale Aufmerksamkeit zuteil wird.