Die Reise zum Goldfluss

Die Abreise stand unter einem trüben Stern. Wir wollten uns irgendwo treffen, aber keiner wusste wo.

Die Reise im Goldfluss

Zum Glück ist Lipsigorod nicht sehr groß, so dass Paul-Hermann uns alle irgendwann eingesammelt hatte. Auf dem verschlungenen Weg zur Autobahn öffneten wir die erste Flasche Glen Grant und phantasierten Schweinkram.

Später, beim Erreichen der Sollgeschwindigkeit auf der linken Spur, zerbrach das Fahrzeug und wir setzten unseren Weg zu Fuß fort. Leider war es uns nicht möglich, in dem großen Trümmerhaufen auf der Autobahn unsere Ausrüstung wiederzufinden, denn es waren mehrere Lastwagen am Unglück beteiligt.

Irgendwann fanden wir den versteckten Einstieg zum Goldfluss, wo auch schon das Personal die gelben Helme bereitgelegt hatte. Gegen eine geringe Gebühr schmückten wir uns mit den empfohlenen Materialien und benutzten den Lift in die Tiefe. Der Fahrstuhlführer sang eine Strophe aus einem beliebten Bergmannslied der B-Gs so lange, bis wir am unteren Ausstieg ankamen. Wir konnten aus der Anzahl der Wiederholungen die Tiefe des Schachtes errechnen (ungefähr siebzehn Kilometer).

Unten war es dann so warm, dass natürlich das Gold geschmolzen zu unseren Füßen plätscherte. Wir wateten ein wenig umher, bis die Besuchszeit abgelaufen war, fuhren wieder nach oben und besuchten eine Schankwirtschaft, in der wir uns bis zum Morgengrauen aufhielten.

Seitdem machen wir uns in Mittelelbien mit unseren goldenen Gummistiefeln lächerlich, denn als Ausflugsziel ist der Goldfluss weitgehend unbekannt.