alles Gute für heute

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Karl Gong hatte sich Urlaub genommen, denn am Freitag dem Dreizehnten wünschte er nicht seinen verantwortungsvollen Dienst an der Menschheit abzuleisten — Unglück, Chaos, Katastrophe galt es zu verhindern, still in die Schankwirtschaft wurde geschlichen, still mit erhobenem Zeigefinger ein Helles geordert und mit weiteren Hellen abgelöscht, bis der bedrohliche Tag an Kontur verlor, alles angenehm schwammig und schummerig und unscharf sich anfühlte, wie in Watte und verlorene Brille gepackt, und Karl Gong ließ sich nach erfolgter Sedierung von seinem Rollator halbwegs sicher nach Hause bringen, nicht allerdings ohne sich auf diesen falschherum draufgesetzt zu haben und umgekippt zu sein, jedoch gottlob ohne schwerwiegende Folgen, was dann natürlich wieder eigentlich enttäuschend war an einem solchen gefährlichen Tag.

Aber die Steuerberaterin, dachte Karl Gong, als er sich im bläulichen Nebel seines Bettes dem Hellkoma hingab, die hat mir immerhin alles Gute gewünscht, dabei kann ich mich nicht erinnern, jemals Steuern gezahlt zu haben.