Vom Nachtschlaf

Karl Gong, der das Wetter der letzten Tage ziemlich persönlich nahm und fluchend im nassgeschwitzten Unterhemd auf dem nassgeschwitzten Laken vergeblich die Ankunft des Nachtschlafes erwartete, beschloss nach wenigen Stunden harter Überlegungen, die nur durch das Konsumieren der in Reichweite plazierten Singlemaltflasche gelindert wurden, sich auf die Dachterrasse zu legen, wo ein kleiner Wind wehen und die Temperatur jene der Wettervorhersage nicht überschreiten sollte, eigentlich.

Gedacht, gewälzt, getan; Gong zieht sich beim Bereiten der Bettstatt einen Plankensplitter ein, legt sich schnaubend auf die Luftmatratze und schließt die Augen. Wind. Erträgliche Temperaturen. Die nächtlichen Geräusche des Ortes. Ein Nachbar, der mehrere Tonnen Grillkohle durch ein Sieb zu schaufeln versucht (so klingt es). Igel, die Futternäpfe über fußballfeldgroße Fliesen schieben. Straßenbahnen, die auf der Suche nach ihren Depots stundenlang gellend durch die Straßen irren. Der übliche Honk mit dem Motorrad. Die Südschleife der kommerziellen Paketfliegerei. Die leise giggelnden Sterne, besonders die im Kleinen Wagen.

„Wenn ich jetzt bitte sterben dürfte?“ fragt Karl Gong fatalistisch von seiner viel zu dünnen Luftmatratze aus, zu dünn sogar, um herunterzufallen.

„Dann musst du mehr saufen, Alter!“ ertönt von oben eine Stimme.