Archiv für den Monat: Februar 2008

Hart arbeiten (4)


Wozu denn Lötkolben?
Es gibt doch jetzt programmierbare Bagger! Da läuft alles kimputergesteurt ab. Mit Software. Man setzt den Bagger einfach auf dem Dach ab, drückt auf Start und schwuppdiewupp arbeitet er seine Käse-Anweisungen (engl.: case-instructions) ab, bis er unten angekommen ist. Nix mehr mit Lötkolben! Wo leben wir denn. Und jede Menge Kies kommt da extra noch raus, ganz nebenbei. Feine Sache, so ein Käsebagger.

Hart arbeiten (3)


Wer hart arbeitet, der hat auch eine Menge Schotter bzw. Kies. Oder, andersrum, wer eine Menge Schotter bzw. Kies hat, muss hart arbeiten. So erklären es uns täglich die Herren und Damen nicht nur von der F-Partei, und irgendwie scheinen sie damit ja auch Recht zu haben (siehe Foto).

bildungsferne Schichten

Gestern nach dem Sonntagabendkrimi bin ich noch bei der Anne hängengeblieben, denn es ging um Rauchen und Saufen. Und dann auch um Ernährung. Klingt irgendwie interessant dachte ich und ließ mich berieseln. Plötzlich jedoch kam ein Satz von der kühnen grünen Renate, der wie eine Bombe meine philosophische Aufmeksamkeitsmauer durchschlug: „Die bildungsfernen Schichten werden immer breiter.“ (Gemeit war: „Die Doofen werden immer schneller fett“.) Also wirklich, eine so einfühlsame Formulierung habe ich schon lange nicht mehr gehört. Das kriegt den Ehrentitel „Goldener Samthandschuh 2008“, legte ich spontan für mich fest. Und wie vielseitig interpretierbar diese Worte sind! Das paßt ja wirklich fast überall, von Erdkunde bis Schichtsalat! Ich habe dann das bildungsfern Sehen schlagartig beendet, um die Worte noch möglichst lange in meinem (doofen) Gehirn zu gurgeln, nickte dann aber irgendwie ein und hatte plötzlich diesen Traum: Ich saß beim Abendbrot und meine Kochkäsebüchse (-0,1% Fett) war umgekippt. So sehr ich mich auch anstrengte, ich konnte nichts dagegen tun. Ich saß da wie gelähmt, starrte auf die Büchse und die sich bildende Kochkäsepfütze wurde breiter und breiter…

I am the UHU


Schade daß es in Dresden keine indianischen Schamanen oder deutsche Hexen (mehr) gibt. An der Deutung meiner zahlreichen Träume hätten die wahrlich ihre Freude. Nachdem ich von Freitag auf Samstag für gewöhnlich vom -oft nuklearen- Schlagabtausch mit teilweisem anschließenden Untergang des Abendlandes träume, kommt am Samstag zum Sonntag Anderes in den Mittelpunkt der Handlung. Diesmal war es eine Reise in den Norden. Irgendwie sah es da so aus wie in Saßnitz. Endlich angelangt, suchte ich den Eingang in ein wuchtiges Gebäude aus Beton, welches eher wie ein Fels in den grauen Himmel ragte. (Warscheinlich von Stuttgarter Architekten 1998 als Kindergarten gebaut). Der Eingang war nirgends aufzutreiben- dafür fand ich in einer windgeschützten Nische diesen Uhu vor (siehe Abb.).

Hart arbeiten (2)


Auch früher habe ich schon mal hart gearbeitet.
Immer dasselbe: Steine aus dem Steinbruch gesprengt, mit dem Bagger irgendwohin transportiert, aufeinander geschichtet. Der Effekt: Abends sehen, „was man am Tage gemacht hat“. Schon schön. Triebfeder des hart arbeitenden Menschen, Sinn und Trost und Vision bzw. Selbstbetrug. Doch was kommt danach? Nager, die sich von hinten an das Geschaffene heranarbeiten (vielleicht auch „hart“), sich in den kleinen Nagerkopf setzen, ein Hindernis überwinden zu müssen, und dieses auch tun. Dann steht man vor dem zusammengerutschten Werk seiner Hände bzw. Bagger bzw. Steinschichtvorrichtung und denkt: Hm. Lohnt das, wiederaufzubauen? Oder wohnt hier sowieso keiner mehr (Sachsen-Anhalt).

Hart arbeiten (1)


Theoretischisch ist alles bestens.
Wenn ich mittags müde werde, gehe ich in den Steinbruch hinter dem Bureau. Loch bohren, Sprengstoff rein, Zünder, Kurbel, Hupe, das geht fließend ineinander über. Wenn die Wand fällt, sind alle wieder einigermaßen wach und können weiterprogrammieren. Aber ich räume erstmal mit dem Bagger die Kiesel weg. Theoretischisch schaffe ich 3.450 Kubik die Stunde, aber so ein Bagger geht ja auch mal kaputt. Dann kommt Herr Jürgen mit dem Lötkolben und richtet den Schaden.

Muss hart arbeiten!

In der Dorfzeitung haben sie eine Rubrik, in der sogenannte Zelebritäten entweder als Auf- oder Absteiger vorgeführt werden. Meist ist eine gewisse „Hotelerbin“ dabei. Wie auch heute, als sie unter „Absteiger“ firmiert. Der Grund: sie müsse „hart arbeiten“. Da freuen sich doch alle, die hart arbeiten müssen (allen voran der Autor) über ihren Status als Absteiger. Danke, Dorfzeitung!