Archiv für den Tag: 27. September 2012

Der Traum von der Metro (7)


Wie es üblich ist in den „modernen Zeiten“, mussten sich die Menschen auch auf einige eher unangenehme Begleiterscheinungen des Fortschritts einstellen. So tauchten immer wieder an den unmöglichsten Stellen Fahrschein-Kontrolleure „wie Kai aus der Kiste“ bzw. „aus der Ritze“ auf und behelligten ahnungslose Reisende. Sogar Passanten, die die Metro gar nicht benutzten, wurden um die Entrichtung des vollständigen Fahrpreises angegangen, einfach nur, weil sie ja „theoretisch auch die Metro hätten nehmen können, die ja extra für sie errichtet wurde“.

Der Traum von der Metro (6)


Kaum waren die Brücken gebaut, die Tunnels in den gegenüberliegenden Berg gebrochen, rasten auch schon die ersten Metro-Züge auf blinkenden Gleisen über den Fluss. Der Fortschritt hatte Fuß gefasst in der Stadt, und das alles nur wegen der Metro-Idee, wegen des Traums von der Metro!

Der Traum von der Metro (5)


Es kam, wie es kommen musste: Bald war unter der Stadt einfach nicht mehr genügend Platz für das ausufernde Metro-System mehr vorhanden. Die Stadt breitete sich aus, einfach nur, um neue Möglichkeiten für Metro-Tunnels zu schaffen. Dazu überwand die Stadt sogar mehr oder weniger reißende Flüsse, über die in Windeseile Metro-Brücken gebaut wurden, manchmal sogar mehrere nebeneinander!

Der Traum von der Metro (4)

Die Metro nahm immer unfasslichere Züge an. Und damit sind nicht nur die Metro-Züge gemeint!

Metro-Station

Wie bereits in einschlägigen Beiträgen ausgeführt wurde, erfolgte der Zustieg zur Metro in den Anfangsjahren durch das Kanalisationssystem.
Doch den Fahrgästen der Metro wurde es mit der Zeit immer umständlicher, die Gullies zum Einstieg zu benutzen. Schließlich verschmutzte die elegante Kleidung der Damen, die auf dem Weg in die Oper waren, und die Herren blieben mit den Schlipsen an den rostigen Tritteisen hängen. So beschlossen die Verantwortlichen den Bau sogenannter Metro-Stationen, wie sie diese auf ausschweifenden Dienstreisen in andere Metropolen der Welt kennengelernt hatten. Willkürlich und unter Zuhilfenahme immenser Schmiergeldzahlungen wurden die Positionen der Metro-Stationen auf der Stadtkarte festgelegt. Manche passten gerade mal eben zwischen zwei Häuser, waren so aber nahe genug an den wohlthätigen Spendern, die sich damit einen direkten, elektrifizierten Metrolink zur Oper und den feinen Restaurants der Innenstadt geschaffen hatten. Fördergelder wurden in reichem Maße in Anspruch genommen; diese flossen in einem Umfang, dass die Metro-Stationen nicht nur in die Tiefe, sondern auch beträchtlich in die Höhe wachsen mussten, um alles zur Verfügung stehende Geld auch nur annähernd verbauen zu können.