Hier im späten Winter-Garten
Wandere ich über harten
Grauen und bereiften Boden,
Trage filzig dicke Loden,
Und ich denke in der Schwere
Dieses Elends, wie es wäre,
Heu zu wenden auf den Almen,
Bis die Riementriebe qualmen,
Auf dem Trecker fröhlich sitzend,
In der Abendsonne schwitzend:
Warmes, duftig-weiches Heu!
Dass ich’s könnte, wär mir neu.
Archiv für den Monat: März 2018
Das pflichtbewußte Haiku zum Samstag
ZWISCHENRECHNUNG gilt nicht als Rechnung
Der verdorrte Bananenbaum
Zum Welttag des Kalauers
Ich habe mir ein Konto bei der Va-Bank aufschwatzen lassen.
Ich rase
Notiz von unterwegs
Inspiration 98666 Schnett
Lebte ich in Schnett,
Fräß ich stets nur Mett.
Lebte ich in Schnier,
Tränk ich nur noch Bier.
Lebte ich in Schnein,
Hielt ich mich an Wein.
Lebte ich in Schnaps,
Wär ich längst hinüber.
Das jahreszeitliche Haiku zum Samstag
Sehr unscharfe Erinnerung an ein Brechtwort
„Der große Karl Thago führte drei Krüge.“ (Zum Schnabel?)
Das Sonett vom ungeheuren Reichtum
Ich kauf mir eine Zobeldecke.
Die kostet nur fünfzigtausend
Und wärmt, wenn die Winde brausend
Beim Palaste gehn um die Ecke.
Ich freu mich, wenn ich was entdecke,
Mit Models durch Läden sausend,
Nachdem ich tagsüber mausend
Mich nach meiner Pelzdecke strecke.
Wie lache ich über die Neider!
Es näht froh mein eigener Schneider
Den Models verstiegene Kleider.
Was nervt: Ins Depot stets zu schauen,
Und einsam darauf zu vertrauen,
Dass sie nicht die Decke versauen.