Archiv für den Monat: März 2018

Ende einer Jahreszeit

Hier im späten Winter-Garten
Wandere ich über harten
Grauen und bereiften Boden,
Trage filzig dicke Loden,
Und ich denke in der Schwere
Dieses Elends, wie es wäre,
Heu zu wenden auf den Almen,
Bis die Riementriebe qualmen,
Auf dem Trecker fröhlich sitzend,
In der Abendsonne schwitzend:
Warmes, duftig-weiches Heu!
Dass ich’s könnte, wär mir neu.

Das Sonett vom ungeheuren Reichtum

Ich kauf mir eine Zobeldecke.
Die kostet nur fünfzigtausend
Und wärmt, wenn die Winde brausend
Beim Palaste gehn um die Ecke.

Ich freu mich, wenn ich was entdecke,
Mit Models durch Läden sausend,
Nachdem ich tagsüber mausend
Mich nach meiner Pelzdecke strecke.

Wie lache ich über die Neider!
Es näht froh mein eigener Schneider
Den Models verstiegene Kleider.

Was nervt: Ins Depot stets zu schauen,
Und einsam darauf zu vertrauen,
Dass sie nicht die Decke versauen.