Archiv für den Monat: März 2020

Von der Feigheit

himmelsfeder

Als ich in den Himmel gucke,
bleibt mir beinah weg die Spucke.
Schnell geh ich zurück ins Haus,
dreh die Sicherung heraus.

Diese Reaktion war Spitze,
denn gleich zucken tausend Blitze,
vor dem Fenster Regen fett.
Gute Nacht. Ich geh ins Bett.

Analog ist besser

platte
Mal wieder eine Platte auflegen!

Der Problembär dachte bei sich, er könne endlich wieder einmal eine Platte auflegen. Gesagt, getan, er mühte sich nicht wenig, und die besorgte Nachfrage der vom immensen, disharmonischen Lärm aufgeschreckten Mitbewohner war ihm beinahe Belohnung genug. Der folgende gründliche Belastungstest mit Hilfe aller im Haushalt verfügbaren Getränke verschaffte den Anwesenden ein feines Gefühl der Zusammengehörigkeit und rettete ihnen den ansonsten wohl mit Digitalquatsch verplemperten Abend.

Das schlampige Ziegensonett

ziege

Schau mir in die Augen, Kleiner,
bis dir schummrig ist.
Dann reich mir ein Gräslein, Meiner,
denn der Zaun ist Mist:

Hält mich fern von fetten Halmen,
fern von grünem Klee.
Sperrt mich ab von bunten Almen
und Holundertee.

Ach, wie würd ich gern genießen,
in die Meißner Tasse gießen
heißen Hollersud, geschäumt,

wo die Wiesenblumen sprießen,
Mädchen Purzelbäume schießen!
Wecker klingelt. Schön geträumt.

Abendwerk

Abendwald
Pelzige Gestalten (wahrscheinlich Waschbären)

Ich lief durch den abendlich beschienenen Auenwald. Pelzige Gestalten begleiteten mich. Wahrscheinlich Waschbären. In der Ferne knallte ein Jäger. Windräder warfen gesundheitsgefährdende Schatten. Die Kreissägen des Dorfes, vor denen ich geflohen war, zirpten hier nur noch, kaum vernehmbar. Ich riss ein paar Bäume aus, klemmte sie unter den Arm und baute im Jauchegraben eine Biberburg, um das Ansiedeln von Industrien zu verhindern. Als die Fledermäuse durch die Dunkelheit knatterten, saß ich längst in der Badewanne und hatte aus Versehen das Nachrichtenmagazin hineinfallen lassen.

Ansichtskarte aus Ägypten

aegypten

Dem kleinen Herrn Schönleben geht es gut.

Das überreichliche Essen schmeckt wie zu Hause, die Getränke sind gekühlt und, entgegen den Gepflogenheiten der Region, sehr alkoholreich, die Sonne scheint „wie die Sau“, das Zimmer ist ausreichend geräumig (für kleine Gäste), nur die Mitreisenden sind unattraktiv, zudringlich und laut, laufen mit Schnorcheln und Taucherbrillen behängt halbnackt durch die Lobby des Hotels, riechen nach Fisch und werfen aus dem Bus heraus Gegenstände auf die Straße, „für die Armen“.

Das Foto zeigt den kleinen Herrn Schönleben vor der Neunheit von Heliopolis, die freundlicherweise direkt am Pool aufgebaut und mit einem Lichtbildautomaten versehen ist.

Bald kommt das kaputte Flugzeug und holt alle wieder ab.

Bison von Wolf gerissen!

Bison
Gerissenes Bison (Echt Foto)

Dieses Bison wurde erneut vom Wolf gerissen! Die Bisons in Deutschland sterben aus. Warum? Vom Reißen der Wölfe. Vieles deutet darauf hin.

Sie lungern hinter jedem Baum, an jeder Ecke herum. Die Wölfe. Nicht mehr die Bisons. Lange Zähne, tropfender Speichel. Wie viele sollen noch ins Land gelassen werden?

Unser Reporter fragte das Bison, wie es zu dem Angriff kam. Herr Schnitzler (Reporter, Name geändert) war sehr gespannt, erhielt aber keine Antwort. Wahrscheinlich Schock bzw. PTBS! Es (Bison) sitzt völlig teilnahmslos da (Bild). Geschockt und gestört. Wie traurig es aussieht mit seinen großen Kinderaugen!

Der Wolf kam in der Nacht, sah das Bison und wollte es reißen. Soviel ist klar! Warum zog er sein schmutziges Werk nicht bis zum bösen Ende durch? Das blutrünstige Monster? Das wäre ein Schlag ins Gesicht aller Wolfsfreunde und Gutmenschen gewesen. Sollen die sich mal ansehen, das: Eine Sauerei wie im Schlachthof!

Alle sagen, es war der Wolf. Nur die Wolfsleugner (sogenannte „Biologen“) leugnen. Was klar auf der Hand liegt.

Wie lange sollen wir die wölfischen Bestien noch dulden? Die Regierung (Sozis) tut wie immer nichts. Morgen sind es vielleicht unsere Bisons, die gerissen werden. Wie dieses hier. Jetzt schläft es ein, trotz der Gefahr! Es ist zu müde. Wie lange noch?

(Ein Beitrag von Lipsicrap, der Schundredaktion von Lipsigrad.)