Archiv für den Monat: Juni 2022

Wie schlimm wird die Schafskälte?

Meteorologen warnen: Die auf den 11. Juni (morgen) terminierte Schafskälte könnte bisher ungekannte Ausmaße annehmen! „Da ist eigentlich alles möglich, heutzutage“, fürchtet ein Meteorologe, und ein anderer bestätigt: „Es wird schlimm werden! Ganz schlimm!“

Lassen wir uns überraschen. Bisher wurde es ja meistens immer noch ein kleines bisschen schlimmer! Fest steht jedenfalls, dass es schlimm wird! Aber wie schlimm? Das ist die Frage!

Ich gebe zurück ans Funkhaus.

Das schlampige Sonett von der Bärnährung

Bären wollen keine Brote,
Bären wollen keinen Keks.
Zur gereichten Erbsenschote
sagt der Bär nur einfach: Äks!

Wollen sich gesund ernähren,
fangen gern im Tümpel Fisch.
Manchmal kauen sie auch Beeren.
Honig? Täglich auf dem Tisch.

Sieh nur, wie die drei sich balgen
(manchmal lecken sie auch Algen)!
Niedlich? Ja. Doch warne ich:

Bleib der Grube lieber ferne,
denn so richtig, ehrlich gerne
wolln sie eigentlich nur dich.

Das schlampige Sonett vom lieben Besuch

Komm mal wieder um die Ecke.
Nicht im Herbst, nein, heute schon.
Dass ich dir das Tischlein decke.
Setz dich auf den Königsthron.

Unter steilen weißen Wolken
hier am See mit Fisch und Wurst
wollen wir nicht zage polken:
Schlingen, schmatzen, und der Durst

wird gelöscht mit kühler Gose.
Da gibt es schwerere Lose,
sag ich mal, und wohl bekomm es!

Später in den See gesprungen,
dann nach Haus mit frischen Lungen.
Was? Noch Hunger? Hier sind Pommes.

Das Sonett vom Nichtabstieg

Der Abstieg (Beispielfoto)

Ich stehe zach am Klippenrand.
Die Angst vorm Abstieg ist gebannt,
seit Wochen nicht mehr relevant,
der Blick ins Internet entspannt:

Die Mannschaft blieb mit Tradition
und gegen manchen schlimmen Hohn
in ihrer Liga. Fern vom Thron.
Du wartest? Nu, ich komm ja schon!

Mal geht man auf,
mal geht man unter,
es ist ja eigentlich egal.

In schnellem Lauf
brüll ich mit Gunther
und schwenke meinen blauen Schal.

Vom Elektrobasteln

Ich hatte bei einer Haushaltsauflösung mehrere Tastenblas- und Quetschinstrumente abgestaubt (im Wortsinne) und in meinen Bau verbracht. Sie klangen einzeln alle sehr unbefriedigend nach Samstagabendunterhaltung in den volkstümlichen Fernsehprogrammen. Nach gründlicher Zerlegung, Integration historischer Verstärkertechnik und Neumontage ergab sich schon einmal ein ganz anderes Bild, und die Inbetriebnahme nach dem Anschließen des elektrischen Blasebalgs gemahnte den zufällig vorbeischlendernden Pfarrer an die Trompeten von Jericho, wie er mir mit schmerzverzerrtem Gesicht zurief, woraufhin ich per Kippschalter zu den Posaunen wechselte.

Vom Wildern

Wo die Fische wohnen,
darf man sich nicht schonen,
denn wir lassen alle
(Ausnahme: die Qualle)

Meeresfrucht uns schmecken,
wenn wir sie uns stecken
gierig in den Mund.
Denn das ist gesund.

Wo die Fischer wohnen,
gibt es abends Bohnen,
Speck und Kandis-Tee.
Sonntags auch Soufflet.

Aal nur für Touristen
aus den Räucherkisten.
Einst auch frisch vom Rost,
in der Zone Ost

illegal gestochen
von Klaus-Jürgen, Jochen,
Günter, Kurt und Rembert.
Namen sind geändert.

Das schlampige Sonett vom Kindertag

Am Kindertag liegt Mutti froh
neben dem Knaben still im Stroh.
Der Knabe würd viel lieber springen
und mit den andern Knaben ringen,

aus Wäscheklammern Becher bauen
und sich um bunte Kreide hauen.
Doch Mutti muss derlei nicht haben.
Die Augen fallen zu dem Knaben.

Er träumt sich in die Spatzenwolke,
auf dass er sich nen Vogel polke
gleich aus der Luft mit scharfen Krallen.

Dann träumt er von der Kokosmatte,
mit der er eine Fehde hatte.
Leicht zucken seine Zehenballen.