Das neue Dienstrad

So stelle ich mir einen Einsatz der Dienstgruppe vor!

Als ich die Dienststelle betrat, lag eine Art erwartungsvolle Stille über den Schreibtischen. Alle starrten mich an, die Mundwinkel zuckten. Aus KHKLPG Müller platzte es schließlich heraus: „Neues Dienstrad!“ röchelte er und fiel in Ohnmacht.

Das neue Dienstrad hatten sie hinter dem Kaffeeautomaten versteckt, um mich zu überraschen. KWDHFK Schultz fasste sich überwältigt an den Busen, als ich es hervorzog, sie musste sich schwer atmend setzen. Ich fummelte an den Komponenten des Gerätes herum und hatte sofort schwarze Finger. So ein Drecksrad! Außerdem verfügte es über einen Hilfsmotor aus Elektrik! Dabei war der Dienstbereich flach wie KMPGH Lehmanns Brust, bevor er regelmäßig das billige Fitnessstudio besuchte!

Enttäuscht nahm ich die besudelten Hände vom Rad, und KSKSK Schrott sprang hinzu, damit es nicht umkippte. Das hatten sie fein angestellt. In der Asservatenkammer genau das Mistfahrrad herausgesucht, auf dem ich niemals durch die Gassen eilen würde! Eingeschnappt schritt ich zu meinem Spind, löste das einbruchssichere Schloss und zog mein vier Kilogramm leichtes Rennrad von 1963 hervor, küsste das blinkende Ritzel, stürzte mich auf dem Hinterrad die Treppe der Dienststelle hinunter und fuhr eine Runde Streife, auf der ich sechzehn Fußgänger verwarnte und drei Autorückspiegel abtrat.