Das Sonett vom Wildkraut

Ich möchte wie Wildkraut sein,
klug lauernd und zäh
unter dem Frühlingsschnee,
kaum sichtbar im Sonnenschein.

Ich mach mich beim Jäten klein.
Kein Gift tut mir weh,
wackel nur mit dem Zeh
und pass einen Kieselstein.

Ich kriech der Gärtnerin,
wenn sie im Grase liegt,
zart an das Bein.

Leis seufzend sinkt sie hin.
Wie sie sich an mich schmiegt,
ihr Wildkräutlein.