Tyranno Thesaurus Rex

In den Trümmern der Kommunikation (Beispielfoto)

Neuerdings entwickelt sich der Thesaurus meines Telefons zum, Verzeihung, kompletten Vollidioten. Nicht nur, dass die rudimentären Kenntnisse von Grundworten, Grammatik und Sinnzusammenhängen tief in den Schaltkreisen versickert zu sein scheinen. Mit penetranter Rechthaberei besteht er auf unsinnigsten Wortbildungen, die ich niemals gebraucht hatte und auch nie gebrauchen würde, zum Beispiel „Ostwestfalen“. Damit ihm das auch gelingt, bläst er den Wortmüll nach allerlei elektrischen Purzelbäumen, Rollerutsch und Tritratrallala genau dann in den Text, wenn mein armer Kopf schon längst mit dem nächsten wichtigen Gedanken beschäftigt ist. Als Ergebnis erhalte ich regelmäßig das besinnungslose Gestammel eines Irren. Meine umständlichen Korrekturen, wenn ich den Quatsch nicht schon aus Versehen an ratlose Empfänger abgesendet habe, werden begleitet von dem nicht zu bezähmenden Trieb, zur Wodkaflasche zu greifen (und diese aus dem geschlossenen Fenster zu werfen).

P. S.: Möglicherweise wird es Zeit, dem Beispiel des unsterblichen Kunstmalers Gofthe zu folgen, jegliche Kommunikation nur noch per Handkrikelkrakel zu absolvieren und die Elektronik für sich allein blöde sein zu lassen.