Unter dem Lieblingsbaum

Karl Gong, der sich unter seinem Lieblingsbaum anhand der Tageszeitung gerade über die bevorstehende Ankunft der vierten Welle informierte, ignorierte die aus der Ferne herüberwehenden Anweisungen der Unangetrauten, zu beider Glück hatten sie vor kurzem mehrere Grundstücke von Bauer Schröpel in ihr Anwesen eingliedern können, so dass er durchaus Plätze zu finden in der Lage war, an denen er seine Ruhe hatte, und die die Holde lediglich auf dem Rücken eines ihrer Pferde erreichen konnte, was auch ihr sehr recht schien, die Blätter rauschten im Wind und der Truppentransporter im Anflug auf den nahen Flughafen brummte ihn in den Schlaf, Karl Gong also träumte von Chagallschen Pferden in roten Himmeln, entblößten Busen, das Alltägliche fliehenden Paaren, schwebend über unglaublich grünen Anwesen, nicht zu vergleichen dem seinen, zertrampelten, von Hühnern verwüsteten, erwachte schreiend, als im Dorf die Steinsägen und Rasenmäher ihr Werk begannen, schlich zum Haus, in dessen Tür die Geliebteste, die Arme in die Seiten gestemmt, stand und rief: „Kommst du jetzt endlich ins Bett, Karl?“