Spurensicherung im Yellow Motel


Wir landeten das negative U-Boot in einer weiten Parabelkurve sicher auf der Bundesstraße und bremsten auf die zulässige Höchstgeschwindigkeit ab. Der Bordingenieur schüttelte die Kekskrümel aus dem Fenster, Leyla zupfte ihren Rocksaum zurecht und der Hund verstopfte den zweiten Auspuff mit irgendwas. Allerdings wurde uns der Zutritt zum Yellow Motel von einer CSI-ähnlichen Brigade verwehrt, die überall weißrote Bänder in den Wind gehängt hatte und den Fußboden mit Lupen, Pinseln und Digitalkameras traktierte. Wahrscheinlich war gar nichts passiert, aber sie hatten im Fernsehen gesehen, wie so etwas gemacht wird, und wollten „die Szenerie nachstellen“. Die Küche wurde durch einen bulligen Volkspolizisten gesichert, der den Koch lächelnd im Schwitzkasten hielt und ihm dabei anerkennend auf die Schulter klopfte. Enttäuscht stellten wir das U-Boot unter der nächstgelegenen Elbebrücke ab, leerten die letzten Cannewitzer Pilsflaschen und betrachteten die Deichschafe, die uninspiriert an uns vorüberzogen.