Welt-Gong

Die "Welt" (Archivbild)
Die „Welt“ (Archivbild)

Eines erschütternden Tages wurde Karl Gong endlich klar, dass es weder ihm noch sonst irgendjemandem möglich sein werde, die „Welt“ erkennen, begreifen, verstehen zu können, keine Chance, No Way, kannste vajessen, Gong. Die „Welt“ nämlich, wusste Gong nun, entzieht sich jeglichem Verständnis durch ihre Unübersichtlichkeit, sinnlose Fülle, ihr überbordendes Durcheinander, ohrenstopfendes Gequatsche und nicht zuletzt permanentes Schimärentum, Änderungsirrsinn, Scheinkreativität, Selbstvernichtung und Unschärfeproduktion. Gong würde immer wieder morgens aufwachen, voller Unverständnis auf diese „Welt“ starren und abends kein bisschen klüger, nur notdürftig sediert durch geistige Getränke, aufs Lager sinken und von Ordnungen träumen, die seinem augenscheinlich schwachen Geist beherrschbar schienen (auch dies eine Hoffnung, die allnächtens enttäuscht wurde).

Gong nahm die niederschmetternde Erkenntnis jenes Tages jedoch an, und nicht ohne Dankbarkeit. Wenn ich sie schon nicht erkennen kann, die blöde „Welt“, dachte er, ändern kann ich sie immer noch, dazu brauchts nicht viel. Dann schritt er an den Bücherschrank und nahm den dicken Packen staubiger Folianten heraus, unter M, wie Marx, Karl. Die Gebrauchsanleitung, dachte Karl Gong grimmig.