„Lügenpresse“ 1

„Obwohl es geregnet hat und die Fahrbahn klitschnass war, ist der [Kraftwagen] mit Tempo 240 über den Asphalt gebügelt“ und „flog buchstäblich wie von einer imaginären Schnur gezogen über die Autobahn“ – so berichtet Onkel Piper in mehreren Zeitungen (das sind die übergroßen Dinger aus Papier, hinter denen sich Papi am Frühstückstisch versteckt, damit ihn Mutti nicht findet) über einen neuen Kraftwagen, denn er bekommt die Dinger immer hingestellt, um damit herumzufahren und über seine Erlebnisse dabei zu berichten, ein Traumjob im übrigen, kommt gleich nach Fußballspieler in Dortmund oder Hamburg.

Das mit der Schnur, liebe Kinder, ist eine kleine Lüge, deshalb sagen manche bösen Leute ja auch „Lügenpresse“. Denn zwar ist es so, dass die Kraftwagenbauer eine gewisse Meisterschaft darin entwickelt haben, die Insassen ihrer Produke glauben zu machen, die Physik (schön aufpassen in der Schule, wichtig!) wäre für diesen Kraftwagen außer Kraft gesetzt, aber das gilt, ihr ahnt es: nur innen. Außen reicht ein Pfützchen, ein Schweinchen oder eine Nachricht an Schätzchen bei Tempo 240, und schon fliegt der dumme Onkel ab in Richtung Ende Gelände.

Und ihr, liebe Kinder, passt bitte auf, dass ihr dann nicht in der Nähe seid.

Fotos vom Wrack übrigens gehören sich nicht, sowas machen nur Assis und die Befugten von der Presse.