Schnorchelnde Amazonen!

schnorchel

Karl Gong, Theatermaler an der Bühne des Lebens, erwachte vom leichten Schlag auf den Hinterkopf, den ihm seine Holde verpasst hatte. So schön hatte er geträumt, von schnorchelnden Amazonen! Nun aber war die Nase auf den Tresen geprallt, zwar ganz leicht nur, aber trotzdem, das gehört sich nicht, Frau, er sah wilde Tapetenmuster vor sich, Ton in Ton, aber durchaus schrecklich.

„Deine Frau bin ich erst, wenn du mich geheiratet hast, HERR Gong!“

„Ja-ja.“

Schnaubend drehte er den Hals, rieb sich den Nacken, erkannte die Lampenschirme in seinem Rücken als hart erkämpfte Ausstattung seiner ehemaligen Dienststelle wieder, schmeckte beinahe das eloxierte Aluminium, roch die staubige NARVA-Birne, die in ihren letzten Zügen vor sich hin dampfte, fixierte das seltsame Aquarium an der Wand, konnte keinen Sinn darin erkennen und folgte der Holden auf dem Weg nach Hause.

Nachts versuchte er, von schnorchelnden Amazonen zu träumen, aber immer wieder kam ihm die Dienststelle dazwischen, mit einem nörgelnden Oberleutnant Bock und einer Parteisekretärin Radszciuleit, die es aber beide nie gegeben hatte.