Die Konzertguitarren-Affäre

guitarre

Karl Gong, wenig begeisterter Hobby-Tubist (Feuerwehr und Jagdgenossenschaft), der aus verschiedenen Gründen das alltägliche Mitführen seines Instrumentes strikt ablehnte, traf auf dem Anger der übergeordneten Gemeinde (wo er wegen unerfreulicher Steuersachen einbestellt war) eine attraktive Dame an, die sich durch das laszive Abstützen auf eine Konzertguitarre auszeichnete. Schaudernd beschloss Karl Gong, mit ihr in kommunikative Auseinandersetzung zu treten, denn so eine Dame mit Konzertguitarre hatte es bis dato weder in der übergeordneten Gemeinde noch in sämtlichen untergeordneten gegeben. In der Kreisstadt vielleicht, jahaa, aber doch wohl eher in der Metropole, wo es feste Häuser gibt, die verhindern, dass den Musikern der Regen in die Schalltrichter läuft.

Hilflos also plapperte Gong dies und das, jedoch die Dame bedeutete ihm, still zu sein und endlich seine Tuba heranzuschaffen, des gemeinsamen Musizierens wegen. Karl Gong rannte sofort los, zündete das Motorfahrrad, rollte in seinen Weiler, klaubte die Tuba aus dem Waffenschrank, rollte retour, und als er endlich schwitzend und keuchend auf dem Anger eintraf, war die Dame natürlich nicht mehr anwesend, sondern, wie ihm später mitgeteilt wurde, mit Mundharmonika-Karlheinz über alle Berge! Die Vertreter der Dorfgemeinschaft, die die Vorgänge aus den zum Anger geöffneten Fenstern verfolgt hatten, bliesen hämisch in ihre Instrumente, und Karl Gong musste wohl oder übel mit der Tuba den Rhythmus markieren, wo er doch schon mal da war.