Von Backfisch und Besinnlichkeit

In der Schlange vom Backfisch steht ein Herr und sabbelt und brabbelt und weint und greint, denn sein Unglück sind die Ausländer. Es ist erwiesen, immer und überall diese und jene Ausländer, sie fangen an mit Schubsen und weiter geht es mit dem Schlimmsten! Immer.

Nun folgt eine Pause, in der seine drei Zuhörer, die nicht zu Wort kommen wollen, verlegen öhm und ähm und urbs machen. Der übliche Ausfluss eben, mögen sie sich denken. Schließlich aber eine ganz neue Wendung, die Krone der Ausführungen: Hat doch der Herr  im Fernseh gesehen, dass jetzt tatsächlich diese Ausländer (Iraner) bei diesen Ausländern (Assaddamaskus) einkaufen fahren, und dass es dort schön ist und billig und überhaupt nicht einzusehen, warum denn noch diese ganzen Ausländer hier bei uns hocken, dem Herrn durch ihre bloße Anwesenheit missfallen und nicht einfach nach Hause einkaufen fahren. Mit piepsig erhobener Stimme wird die Zusammenfassung geboten: Ich glaube DENEN jetzt gar nichts mehr, denn DAS haben sie uns immer verschwiegen, die Hunde (gemeint ist wohl das Fernseh).

So ist das mit der Besinnlichkeit, wenn man ganz tief in sich hinein horcht und nichts findet außer vorgekauten Unsinn. Zufrieden latscht der Herr von dannen mit seinen frittierten Fischbuletten, und man stellt resigniert fest, dass nicht annähernd soviel Backfisch verkauft wird, wie man kotzen möchte.