Neue Gartenvorfälle

gaertner

Karl Gong, der nie nein sagen konnte, und dem von einem Bekannten die Mitgliedschaft in einem Kleingartenverein dringend angetragen worden war, kam also nach Hause zu seiner Holden und begann umständlich darzulegen, wie überaus wundersam es doch manchmal mit dem Leben gehen könnte, wenn zum Beispiel sich ein Gartenverein, der in seinen Reihen wohl vor allem Gärtner vereint, sich ausgerechnet am Gärtnerweg befände, ein solcher Zufall bzw. eine derartige Vorsehung, man wüsste gar nicht, wen man preisen sollte, zum Beispiel den Herrn oder den Herrn Vorsitzenden, und eigentlich wäre es doch gar nicht so abwegig, eine Parzelle, denn immerhin, der Opa der Holden hatte doch, also, immer gesagt, nicht wahr, Land ist Land, man kann nie genug, kriegen?

Die Holde legte das Messer, mit dem sie bis eben die Radieschen tranchiert hatte, zur Seite, sah den Gong durchdringend an, erinnerte ihn an die Tatsache, dass sie beide schon über drei ausgedehnte, und, wenn man die „Strunkwiese“, den „Gammeldamm“ und den „Peedenacker“ hinzu zähle, sogar über sechs Gärten verfügten, und beteiligte sich insofern mit einer kleinen Begeisterung am Wortfetischismus des Gong, indem sie ihm ankündigte, ihrer beider Beziehung zu lösen und einen tiefen Graben zwischen ihnen beiden anzulegen,  einen Lösegraben sozusagen, sollte er nicht sofort zur Vernunft kommen, die Kleingartenpläne ad acta legen und endlich die Radieschen salzen, pfeffern und verspeisen, bevor der Spätfilm angehe.

Gong, wie immer, tat, wie ihm geheißen.