Am Netz

spinnennetz

Die Holde wollte des Morgens hin zum Supermarkt, Katzenfutter kaufen, außerdem Leber (für die Katzen) und junges Gemüse (für sich), jedoch sah sie sich außerstande, den Wagen zu betreten wegen des an diesem über Nacht angebrachten dekorativen Spinnennetzes; schreiend lief sie zurück ins Haus, bremste abrupt vor dem Bett Karl Gongs, der sich eben noch einmal umgedreht hatte, denn er gedachte seinen Gleitzeitvertrag gnadenlos auszureizen, musste nun aber aktiv werden und hinaus auf die Straße wanken, ganz ohne Schlafanzug, den er der Wärme wegen nachts von sich geworfen hatte, das Netz bedauernd mit bloßen Fingern entfernen, was der Holden, die mit aufgerissenen Augen hinter dem Fenster lauerte, Laute des Entsetzens entlockte, zumal Gong, an den Fingern zupfend, von denen die Reste des Netzes und an diesen vielleicht sogar, Gott behüte, einige Spinnen baumelten, dem Haus zustrebte, so dass sie gezwungen war, die Tür vor ihm zuzuschlagen mit der Drohung, sie erst wieder zu öffnen, wenn sein, Karl Gongs, Körper garantiert spinnenfrei wäre.

Gong fummelte in aller Seelenruhe alles Spinnerte von seinen Extremitäten, lächelte in die Morgensonne, genoss den Tau, der sich von den eigentlich auf dem Gehweg unerwünschten Gräsern auf seine Füße übertrug, und beschloss, vielleicht doch schon vor zehn im Bureau zu sein, denn so ein Morgen bot doch einiges an Überraschungen, die man im Bett grunzend kaum erleben dürfte.