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Designerbrille

Irrtum immun

Beim Herumstehen in der Apotheke schwiff mein Blick über die Regale und entdeckte im Querlesen eine Packung „Irrtum aktiv“ bzw. „Irrtum akut“ bzw. „Irrtum akkurat“, irgendsowas, die Brille war verschmutzt, man darf sie ja nicht einfach so putzen, um die Oberfläche nicht zu zerkratzen, was zu NOCH SCHLIMMEREN Leseergebnissen führt. Hocherfreut jedenfalls wollte ich zugreifen, rechtzeitig allerdings erkannte ich meinen „Irrtum“: Es hieß nur „Immun“, was immer das bedeuten mag, ich bin ja kein Achzt.

Schade. Jeden Tag ein paar frischen Irrtümern durch Einwerfen aufsitzen, das hätte was gehabt.

Auf dem Festival

Filme in Lipsigorod

Lipsigorod ist auch die Stadt der Extravaganzen

Wir verließen den großen Film des großen Herrn Koepp, der von Arbeiterinnen in einem neuen Textilwerk der damals einigermaßen erschreckenden Stadt Wittstock handelte. Alles echt, weil kein ausgedachter Spielfilm, sondern schlichter Alltag in einem sonderbaren und deprimierenden Staat. Hinter uns beim Hinausgehen eine Dame, die davon sprach, wie fürchterlich das gewesen sein muss, damals… (aha, man zeigt Mitgefühl) …fürchterlich für die Filmemacher, in dieser Einöde unter diesen Leuten zu drehen. Und ob der Begleiter denn Lust hätte, jetzt den Asiaten an der Ecke auszuprobieren. Dann schob sie die Designerbrille zurecht und verschwand stark riechend und angeregt plappernd in der übersichtlichen Kohorte der Geistmenschen.