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Donnerkeile

Das schlampige Sonett von den Donnerkeilen

Ich entdecke Rolle, Spitze,
während ich am Kurstrand sitze:
Belemniten, sandig, stumpf
zieh ich abends aus dem Strumpf.

Kaum zu glauben: Diese waren
einst vor zig Millionen Jahren
Tintenfische, gern frittiert,
hätten Griechen existiert

damals hier an den Gestaden
oder Spanier, Kroaten,
Römer auch nicht zu vergessen.

Und Germanen in den Schenken
hätten zwischen allen Ränken
frischen Donnerkeil gefressen.

Mit dem Text ringen


Manchmal braucht der Autor ewig für einen Beitrag.
Bis zu einer Woche! Oder mehr. Das liegt aber nicht daran, dass er auf der faulen Haut liegt oder mit dem Schiff unterwegs auf eine Insel ist. Nein! Es liegt meist am widerspenstigen Text. Am Stoff. Der in Form gebracht werden muss. Denn ein richtiger Autor entlässt einen Text erst in die Welt, wenn, tja. Jedenfalls braucht man für diese Arbeit robustes Gerät, das bisher nicht vorhanden war. Einen stabilen Tisch zum Beispiel. Eisenteile, mit denen man an den Worten herumbiegen kann. Dinge in dieser Art. Also mal von der Ottomane aufstehen, auf eine Insel fahren, wo es sowas noch gibt (Tip: Hafengelände), Trinkgeld, Tisch einsacken, zurück. Mal kurz die Füße ins Wasser halten an der Fähre. Donnerkeile aufheben. Dazu später in ausgefeilten, plattgehauenen Texten.