Schlagwort-Archiv: Flutopfer

Flutopfer

Stasi-Satellitenaufnahmen


Hamburg an der Elbe (vor 89).
Nur wenigen Informierten ist bekannt, dass die Stasi „in den dunklen Zeiten“ amerikanische SDI-Satelliten mit der Hilfe Hinterwalder Mikroelektrotechniksoftware kaperte und durch deren mitgeführte Fotoapparate kompromittierende Aufnahmen „vom Westen“ zu machen versuchte. So freute sich Herr Mielke besonders über Bilder von total verdreckten Flüssen im Westen, bis ihm der zuständige Oberst gestehen musste, dass der Westen „die Jauche“ aus der DDR importierte — leider ohne auch nur eine einzige Westmark dafür zu bezahlen. Tief gekränkt verbot Herr Mielke daraufhin jegliche Bilder von dreckigen West-Flüssen, auch wenn diese aus Österreich, der Schweiz oder dem Morgenland importiert wurden. Der zuständige Abteilungsleiter beging Selbstmord (wg. Lebenswerk), die meisten Mitarbeiter wurden in die Produktion versetzt, eine der Sekretärinnen machte sich einen Namen als Nacktschwimmerin.

Von der Flut an Land geworfen


Von der Flut an Land geworfen, kroch ich über den halbwegs weißen Sand in Richtung Imbiss (man konnte ihn schon riechen). Die Flut allerdings, nachdem sie mich in der Brandungszone abgelegt hatte, gurgelte hinter mir, ihr Werk (des Voranschreitens, Steigens und Ersäufens) war noch nicht vollendet, sie drängte weiter vor wie die Ministerpräsidentenkandidaten im Wahlkampf: Keine Gefangenen, hinterher kucken wir mal, was liegenbleibt. Würde ich die Öltriefe erreichen, wo dunkelrot geplatzte Würstchen aus demselben Bottich gehoben werden wie das flambierte Mangoeis? Auch egal, Hauptsache überleben und dann eine trockene Liegestatt im Wohnwagen auf der Wasserkante (Waterkant), wo man diese herrlich diffusen Träume hat vom Abstürzen, Versagen, Fallen, Untergehen.

Die eklige, pockennarbige Krabbe kniff mich in die Ferse. Es war Zeit, aufzustehen, das Kleingeld zusammenzusuchen und wie ein Mann durch die aufgedunsenen Körper der Trockenzone zu schreiten, das Haupt erhoben, die ausgesucht einheimische Badehose vorzeigend. Vielleicht gibt es ja irgendwelche Energieriegel (wegen Cejozwei).

Die Rache der Morgenpost


Orr! Dürfen die`n das?
Flutopferverhöhnung ist verboten. Ganz besonders in Sachsen. Und der Milbradt machts trotzdem. Ich habe den Beitrag in der Television gesehen: soo verhöhnend fand ichs garnicht, aber die Morgenpost hat da feinere Sensoren. Warscheinlich ist das nur die Rache dafür, daß bei der Eröffnung des Grünen Gewölbes alle Journalisten wie Falschgeld vor dem noch zu durchschneidenden Band warten mußten, während Herr Milbradt ganz allein in einem gläsernen Fahrstuhl 15 Minuten lang auf und ab fuhr. August der Starke hätte sicher anders gehandelt… Naja, jedenfalls haben sich die Journalisten gegenseitig groß angeguckt und sich -gelinde gesagt- darüber verwundert.