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Mond, Frau

Doch keine Stampede


Als der Bulle umgekippt war, musste etwas passieren.
Wäre ja langweilig, wenn alle Rindviecher nur so rumstehen oder rumliegen. Ein jüngeres Exemplar übernahm den Part des ziellos umher springenden, orientierungslosen Fluchttiers, ohne allerdings größere Furcht unter den passierenden Wanderern hervorrufen geschweige denn eine Stampede auslösen zu können. Nur Frau Mond, die auf der Suche nach lilametallenen Käfern etwas zu weit vorgeprescht war, wäre beinahe über den Haufen gerannt worden, und zwar über den wohlschmeckenden Haufen, in dem sich die Käfer festgefressen hatten.

Schlotternder Apparat


Der Fußweg ging quer über die Weide.
Woanders konnte man nicht lang. Sind ja bloß Rindviecher, sagte ich. Um so schlümmer, sagte Frau Mond. Als wir in der Mitte waren, stellten wir fest, dass sogar ein Bulle unter den anderen riesenhaften Exemplaren war. Au weia. Schlotternd luden wir den Apparat und machten ein Bild, kopflos. Das letzte unseres Lebens? Drei Schritte weitergeschlichen, ohne aufzufallen, Kuhlaute oder Handstände zu machen, sahen wir uns verstohlen um. Da kippt der Bulle just in diesem Moment auf die Seite und rührt sich nicht mehr. Alles bloß angetäuschte Gefährlichkeit! Wahrscheinlich gestern zu lange ferngesehen!

UFO über Güldengossa!


Die Kamera war zwar dabei, aber…
Nachdem Frau Mond und ich am Sonnabendabend (1.9.) „in der blauen Stunde“ am Tagebaurand bei Güldengossa die Feuerwerke der Schulanfänger im Lipsigrader Südraum begutachtet hatten, wir waren auf dem Rückweg, kamen tatsächlich zwei gleißende UFOs von Norden geschwebt, erst eins, dann ein zweites. Während das erste noch abzubiegen schien, wobei es ganz langsam an Leuchtkraft verlor, war das zweite an derselben Stelle plötzlich und unvermittelt verloschen. Vorher schoben sich beide strahlend hell und ein wenig schlingernd über den Himmel in unsere Richtung. Offenen Mundes standen wir, dachten zunächst an brennende Flugzeuge und vergaßen, dass wir beide mit Fotohandys ausgerüstet waren, die den Beweis von diesem Vorkommnis zu liefern in der Lage gewesen wären. Peinlich berührt, aber doch von der Erhabenheit des Erlebten ergriffen, wankten wir durch Güldengossa zurück zur Fahrmaschine, vorbei an lärmenden Schulanfangsparties mit Hüpfburgen und Rumpelbumsmusik. Erst heute bin ich in der Lage, den Vorfall zu berichten, ohne in Tränen auszubrechen.