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Pferde, Yoga und Schweigen

Grundstück Gong, Abfluss Pferdetränke, Holde im Anmarsch

Seit Corinna in sein und das Leben der meisten anderen getreten war und die Menschen sich in einer Weise aus dem Wege gingen, die er eigentlich schon immer als die gebotene Umgangsform betrachtete, konnte Karl Gong, wenn er nicht gerade in der Reichweite seiner Unangetrauten oder eines ihrer gefährlichen Werkzeuge weilte, seine Gedanken in der ihnen gemäßen Form entwickeln, mäandernd, fließend, strömend, kein Punkt unterbrach ihre logische Abfolge, schön und rund und klar reihte er sie aneinander, ohne dass jemand reinquatschte, ihn unterbrach, um irgendwelche unausgegorenen Dummheiten ins Gespräch zu werfen, eine Unsitte, die er noch mehr hasste als lautes, auswerfendes Räuspern im Lichtspieltheater, ungestört also konnte Gong leise vor sich hin quasselnd über Land wandeln, bis er endlich, wie einst Jimi Hendrix am Ende seiner tränentreibenden Soli, schlafwandlerisch zum Fazit kam, zur Pointe, zum Abschluss, kein Ausfasern, kein Verläppern, kein Fade-out, Punkt und gut.

„Wirst du jetzt endlich mal abwaschen?“ knurrte die Holde, „Oder soll ich in dieser vermüllten Kackküche den Kuchen für die Yogagruppe backen?“

Karl Gong seufzte, ließ Wasser in die Spüle und stellte sich vor, wie die Unangetraute still in der Position Urdhva mukha svanasana vor ihm verweilen würde.