Wir kacheln los!
Das Ritzel groß!
Wir zischen
und wischen
durch die Lande!
Rasselbande
im Freilauf!
Auf, auf!
Geschwinde Winde!
Hinter die Binde
danach das Bier
in aus Gefrier-
schrank
gezognem Glas!
Hab Dank
für den Spaß,
den Entschluss,
es muss
vom Sofa weg
in den Dreck
der Mensch!
Mensch!
Kategorie-Archiv: Durch Fauna und Flora
Vom Misstrauen
Das leistungssportliche Haiku zum Samstag
Raus in die Natur
denn die Technik muss zieren
das Eis des Teiches
Warten auf Frühstück
Finde den Fehler!
Das schlampige Sonett von der Weinlese
Gut getarnt im Birkenlaube
hockt der Bär und wünscht sich fort
an die pralle Rotweintraube
auf dem Gut im Nachbarort:
Südhang, sonnig, Wespen surren,
Tröpfchen blinken hell wie Strass,
dralle Pflückerinnen schnurren,
und die Ernte fällt ins Fass.
Ja, der Bär wär gern dabei:
süßer Duft und frische Säfte,
Wein mit weichem Perlenschaum,
Bauernbrot und Spiegelei,
Wurst und Käse spenden Kräfte.
Doch der Bär hängt fest im Baum!
Das ambitionierte Haiku zum Sonnabend
In Bernsteinfeldern
sucht der Unzufriedene
nach Diamanten
Land unter (Sonett)
Land unter Füßen.
Bäume fallen.
Echos hallen.
Die Käfer grüßen.
An Laschen reißen.
Dosen zischen.
Schaum abwischen.
In Würste beißen.
Ach lass uns lallen
die alten Lieder
vom frohen Fahren!
Hat uns gefallen.
Wir kommen wieder
in hundert Jahren.
Frechheit
Aufgehetzt von gewissenlosen Panikaktivisten lässt sich der Borkenkäfer neuerdings dazu hinreißen, auf Unseren Deutschen Wanderwegen Barrikaden anzulegen, um auf den sogenannten Klimawandel hinzuweisen, der durch nichts bewiesen ist, denn es hat gestern erst wieder irgendwo geregnet.
Das Erntehelfer-Haiku zum Sonnabend
Labsal des Weines
bedenklich scheint allerdings
die Kinderarbeit
Das bedauernde Haiku zum Sonnabend
Gern hätte ich den
Gast begrüßt doch sein Name
war mir nicht bekannt
Nächtliche Ballade
Zwei Näpfe, drei Igel, das geht selten gut,
denn meistens packt eines der Tierchen die Wut.
Man schnauft und man boxt, bis das andere weicht,
zum Futterplatz unter dem Holzschober schleicht.
Dort wartet beim Eintreffen mit etwas Glück
nicht auch noch ein weiteres Igelprachtstück
an zwei vollen Schüsseln. Man lässt einen Furz.
Dann schmatzt man und schlingt, denn die Nacht ist nur kurz.
Das begeisterte Haiku zum Samstag
Wo gibt es dieses
unverschämte Grün wenn nicht
in den Biergärten
Das schlampige Sonett von der Bockigkeit
Ich zeige mich nicht
und seh dich nicht an.
Ich geh nicht ins Licht,
geh nicht in den Tann.
Ich bin heut verstockt
und misslich gelaunt.
Vier Stunden gehockt
und darüber gestaunt:
Denn eigentlich ist alles fein.
Mein Fell ist geleckt extrarein,
das Schwarz wie der Himmel am Meer.
Kein Barthärchen ist abgeknickt
kein Waschbär hat mir zugenickt.
Jedoch: Alle Näpfe sind leer!
Kein Wunder
„Die Wissenschaft“ wird vom Problembären mit einigem Argwohn betrachtet.
Das begeisterte Haiku zum Sonnabend
Statik des Baumes
rätselhaft wie die Frage
was uns aufrecht hält
Herr Krah
Guten Tag, Herr Krah!
Bist du auch schon da?
Schwarz im Sonnenlicht?
Ja, es ruft die Pflicht.
Du brauchst deinen Napf.
Ich brauch meinen Schlapf.
Dreh mich nochmal um.
Na, da guckste dumm.
Kommst schon nicht zu Tod.
Vor dem Morgenrot
eilte schon mein Schatz
hin zum Futterplatz.
Das Niederlausitzer Haiku zum Sonnabend
Hinter den Lachen
harrt der Züchter angststarr der
streifenden Wölfe
Das diverse Sonett
Die harten, hellen Tage.
Die dunkelkalten Nächte.
Eindeutig ist das Schlechte,
und zweifellos die Plage.
Schön ist das Ungefähre,
die Zwischenwelt, ein Schimmer,
ein unbestimmter Glimmer.
Perfekt ist die Chimäre.
Denn sinkt die Sonne nieder,
den Wolken ins Gefieder,
der See ins bunte Bad,
dann stehen alle staunend
und malträtieren raunend
den Lichtbildapparat.
Das resignierte Haiku zum Sonnabend
Sich wähnend im Sumpf
fallen sie über ihre
trockenen Füße
Rückblick
Während bis vor kurzem ein Übermaß an Wasser die Gazetten und Fernseh-Kanäle flutete, ist mittlerweile ein Ausbleiben desselben zu verzeichnen. Die Aufmerksamkeit ist eben ein scheuer Regen, und wenn man einmal Prinz Karneval in der Flutrinne gesehen hat, ist man eigentlich geduscht genug.