Kategorie-Archiv: Durch Fauna und Flora

Durch Fauna und Flora

Lied vom Kacheln

Bierkachel. Oder so.

Wir kacheln los!
Das Ritzel groß!
Wir zischen
und wischen
durch die Lande!
Rasselbande
im Freilauf!
Auf, auf!
Geschwinde Winde!
Hinter die Binde
danach das Bier
in aus Gefrier-
schrank
gezognem Glas!
Hab Dank
für den Spaß,
den Entschluss,
es muss
vom Sofa weg
in den Dreck
der Mensch!
Mensch!

Das schlampige Sonett von der Weinlese

Gut getarnt im Birkenlaube
hockt der Bär und wünscht sich fort
an die pralle Rotweintraube
auf dem Gut im Nachbarort:

Südhang, sonnig, Wespen surren,
Tröpfchen blinken hell wie Strass,
dralle Pflückerinnen schnurren,
und die Ernte fällt ins Fass.

Ja, der Bär wär gern dabei:
süßer Duft und frische Säfte,
Wein mit weichem Perlenschaum,

Bauernbrot und Spiegelei,
Wurst und Käse spenden Kräfte.
Doch der Bär hängt fest im Baum!

Frechheit

Aufgehetzt von gewissenlosen Panikaktivisten lässt sich der Borkenkäfer neuerdings dazu hinreißen, auf Unseren Deutschen Wanderwegen Barrikaden anzulegen, um auf den sogenannten Klimawandel hinzuweisen, der durch nichts bewiesen ist, denn es hat gestern erst wieder irgendwo geregnet.

Nächtliche Ballade

Zwei Näpfe, drei Igel, das geht selten gut,
denn meistens packt eines der Tierchen die Wut.
Man schnauft und man boxt, bis das andere weicht,
zum Futterplatz unter dem Holzschober schleicht.

Dort wartet beim Eintreffen mit etwas Glück
nicht auch noch ein weiteres Igelprachtstück
an zwei vollen Schüsseln. Man lässt einen Furz.
Dann schmatzt man und schlingt, denn die Nacht ist nur kurz.

Das schlampige Sonett von der Bockigkeit

Ich zeige mich nicht
und seh dich nicht an.
Ich geh nicht ins Licht,
geh nicht in den Tann.

Ich bin heut verstockt
und misslich gelaunt.
Vier Stunden gehockt
und darüber gestaunt:

Denn eigentlich ist alles fein.
Mein Fell ist geleckt extrarein,
das Schwarz wie der Himmel am Meer.

Kein Barthärchen ist abgeknickt
kein Waschbär hat mir zugenickt.
Jedoch: Alle Näpfe sind leer!

Herr Krah

Guten Tag, Herr Krah!
Bist du auch schon da?
Schwarz im Sonnenlicht?
Ja, es ruft die Pflicht.

Du brauchst deinen Napf.
Ich brauch meinen Schlapf.
Dreh mich nochmal um.
Na, da guckste dumm.

Kommst schon nicht zu Tod.
Vor dem Morgenrot
eilte schon mein Schatz
hin zum Futterplatz.

Das diverse Sonett

Die harten, hellen Tage.
Die dunkelkalten Nächte.
Eindeutig ist das Schlechte,
und zweifellos die Plage.

Schön ist das Ungefähre,
die Zwischenwelt, ein Schimmer,
ein unbestimmter Glimmer.
Perfekt ist die Chimäre.

Denn sinkt die Sonne nieder,
den Wolken ins Gefieder,
der See ins bunte Bad,

dann stehen alle staunend
und malträtieren raunend
den Lichtbildapparat.

Rückblick

Während bis vor kurzem ein Übermaß an Wasser die Gazetten und Fernseh-Kanäle flutete, ist mittlerweile ein Ausbleiben desselben zu verzeichnen. Die Aufmerksamkeit ist eben ein scheuer Regen, und wenn man einmal Prinz Karneval in der Flutrinne gesehen hat, ist man eigentlich geduscht genug.