Archiv für den Monat: März 2017

Froher Seufzer

tuch

Obwohl man sich auf den Lipsigrader Granitplattenfußwegen gern eine blutige Nase holt, wenn man seinen Blick nicht auf die Ritzen, Stöße, Kanten, Fugen, Löcher, Schrägen, Abgründe richtet, ist es doch ungemein verlockend und unwiderstehlich, in die Luft zu gucken, um nichts zu verpassen, was da so zu sehen ist.

Im Supermarkt des Schreckens

nudeln

Karl Gong hätte es nicht für möglich gehalten, aber sie hatten es getan: Sie spielten deutsche Schlager im Supermarkt.

Karl Gong krümmte sich in Krampfanfällen auf den Produkten im Einkaufswagen, Matsch und Splitter, während über ihm eine irre Stimme trällerte:

Küss mich noch einmal.
Leck mir den Nudelschleim vom Kinn.
Meine Gefühle
Sagen mir, dass ich glücklich bin.

Als ich ihn nach drei Tagen im Krankenhaus besuchte, war er nicht mehr ganz textsicher. Aber die Schwestern hatten ihm einen Kassettenrekorder hingestellt. Er kann ja noch ein wenig üben, bis er entlassen wird (was nicht sicher ist).

Grusel

vordertuer

Oh je wie schaudert mir!
Wer steht da vor der Tür?
Kenn ich den Klopfklopfklang?
Still stehe ich und bang.

Doch bald ist alles gut
Und lustig kehrt das Blut
In meinen Kopf zurück:
Ich bin es selbst. Ein Glück.