Archiv für den Monat: Februar 2016

Das weiße Federkleid

Problembär und Sittich

Oh, Huhn, wäre ich neidisch auf dein weißes Federkleid, ich würde mich in eine Vitrine begeben und Eier legen! Jedoch, ich bin ein Mann der Freiheit! Mit Stolz trage ich meine Narben, und die ausgeblichenen Farben! Und Körner? Körner nehme ich zu mir nur im Getränke fermentiert! Und blaue Freunde habe ich sowieso mehr als genug, abends jedenfalls!

(Aber so ganz schlecht wäre ein weißes Federkleid wirklich nicht.)

[Mist!]

Geständnis

Motorrad schön

Eigentlich, sagte Karl Gong, hatte ich beim Thema München so meine Befürchtungen. Was man eben so hört. Die Schicki und der Micki. Aber dann: Schön war’s. Und auf die Bank musste ich mich setzen, und mich in das Motorrad verlieben. Hoffentlich hat’s keiner gemerkt.

Morgens am Fenster

Das erste, was ich sehe, als ich morgens mit halboffenen Augen ans Fenster trete, ist ein Typ, der mit pseudocooler Geste die Visitenkarte, die ihm jemand freundlich ans Auto gesteckt hat, auf die Straße schmeißt, dabei zieht er ein von der Asozialität der Welt (Das ist mein Auto!) abgrundtief angeekeltes Gesicht.

Das erste, was ich morgens aus dem Fenster sehe, ist ein Arschloch.

Das Telefon

Das Telefon war wieder einmal durchgedreht. Kein Wunder, es steckte im Schutzstrumpf und langweilte sich. Dabei ist es doch smart!

Jedenfalls machte es so dies und das. Jenes und solches. Startete ein paar Apps. Legte „Benutzer“ an und sehnte sich also nach Benutzung. Aber nischt.

Schließlich begann es den Schutzstrumpf zu filmen, von innen. Das Ergebnis? Wie von David Lynch.

Ich fand das unbenutzte Telefon vor mit 27% Ladung und heiß wie mein Mopped selig nach Überschreitung der eingetragenen Höchstgeschwindigkeit. Ich legte es in den Kühlschrank. Der ist noch nicht smart. Zum Glück. Wer weiß, was noch passiert wäre.

Wenn ich mal eine gute Idee habe

Sirenen

Wenn ich mal eine gute Idee habe, drücke ich auf den Knopf, um diese Idee zu feiern, und der Klangerzeuger auf meinem Gartenhäuschen gerät in Aktion. Dann höre ich nach kurzer Zeit die Feuerwehr losfahren, aber die weiß gar nicht, wohin, und kommt bald wieder zurück. Mein Nachbar, freiwilliger Feuerwehrmann, freut sich über diese Aktionen, denn so kommt er für eine Weile aus seinem langweiligen Bureau heraus und bringt den Stoffwechsel ein bisschen in Gang. Wir nutzen dann die Gelegenheit, nehmen ein Bier am Gartenzaun und führen zufriedene Gespräche.

Endlich Wochenende

Problembär-Kaffee

Der Problembär brüht den Kaffee auf, es ist spät genug zum Frühstücken, Unmengen von Bier im fremden Kühlschrank warten auf uns und den Abend. Das Wetter ist egal, Wind weht über den Weiten. Wozu gibts Autos? Schnell noch ein Gedicht gelesen bzw. geschrieben, denn es ist endlich Wochenende.

Für einen Roman einfach zu kurz.

 

Karl-Gong-Weisheit

Neulich mit Karl Gong beim Bier.

Gong: „Seit einem Vierteljahrhundert wird man hier verarscht, das habe ich von Anfang an gemerkt. Augen auf, und man sah es, von Anfang an. Aber man kanns ni ändern, alleine, also arrangiert man sich.“

„Das richtige Leben im falschen.“

„Friedrich Schiller. Genau. Geht ja so einigermaßen. Ehe man sich schlagen lässt.“

„So siehts aus.“

„Und was passiert dann, mein Lieber? Die Verarsche kriegt plötzlich Risse, ein bisschen Realität kuckt durch. Und meine Kumpels kriegen plötzlich mit, dass sie verarscht werden. Nach einem Vierteljahrhundert kriegen die das mit!“

„Immerhin.“

„Krakeelen rum, dass das ein Ende haben muss. Sag ich ja seit einem Vierteljahrhundert.“

„Kann mich erinnern.“

„Ich soll endlich aufhören, mich verarschen zu lassen.“

„Du?“

„Genau. Aber weißt du, was die wollen? Die wollen nicht das Ende der Verarsche, wie ich.“

„Ach was?“

„Nee. Die wollen endlich die totale Verarsche. Ohne Wenn und Aber.“

„Na sowas.“

„Tja. Prost.“

„Prost.“

Frustration

Vogelstein

Seit ich in meinem kleinen Gartenreich in meinem kleinen Gartenteich auf Anraten des großen Gartenarchitekten den großen Zierstein plaziert habe (Sichtachsen, Blickbeziehungen, blablabla), werde ich meines Gartenlebens nicht mehr froh! Alle zwei Tage steht der Exkrementbeseitigungsdienst auf der Seuchenmatte und kostet mich ein Vermögen (zum Glück habe ich ja mehrere, aber wie lange noch?). Mehrmals klingelten zudem besorgte Bürger mit frisch erworbenen Waffenscheinen an meiner Tür und fragten, ob sie „mal üben“ dürften.

Nee, dürfense ni.

Geschrei.

Morgen jedenfalls kommt der Gartenbaubetrieb, lässt die Luft aus dem Stein, und ich bekomme mein Geld zurück (minus Beschädigung durch Exkrementbeschmutzung).

Bevor ich mal mit dem Flugzeug flog

Flugtram
Das Kernstück meiner Recherche zum Thema „Fliegen“

Bevor ich mal mit dem Flugzeug flog (Auskenner sagen „Flieger“, mir egal), machte ich eine umfangreiche Recherche zum Thema Fliegen im Allgemeinen und zur Fluggesellschaft, die ich in Anspruch zu nehmen gedachte, im Besonderen. Natürlich mied ich, um mich nicht unnötig in Gefahr zu bringen (Fliegen ist per se gefährlich), jegliche Flugplätze, Flugzeuge, Absturzstellen, Küchen, in denen Bordverpflegung zubereitet wird, illegale Kerosinlager, Tomatensaft, PilotInnen und StewardInnen. Ich begnügte mich, wie alle, die sich heutzutage mit wirklich allem, sozusagen von Anton bis Zylinder, auskennen, mit Informationen aus zweiter, dritter bzw. n-ter Hand, wie der Mathematiker sagt. Das Ergebnis der Recherche war eindeutig: Fliegen ist mindestens bzw. höchstens so gefährlich wie Tramfahren, und wahrscheinlich genauso unbequem.

Nun also flugs (haha) das Handgepäck auf die Küchenwaage gestellt, den Kotztütenbeschriftungsstift eingesteckt und alle verdächtigmachenden Gegenstände zu Hause in die Schubladen geramscht! Auf in die Luft, wieder runter und retour. Zwischendurch fremde Luft schnappen, fertig.

Mysterien des modernen Daseins!

Der Mensch

Ackerhimmel

Was macht der Mensch im Angesicht der Allumfassenden Urgewaltigkeit Des HErrn, manifestiert in einem berauschenden Himmel voller kreuzfahrtschiffgroßer Wolkengebirge? Er nagelt alberne Gestelle zusammen, von denen aus er auf Schweine schießen kann.

Naja, ist auch was.