Archiv für den Monat: April 2015

Der König der Biber

Stereobiber-Fraßspuren
Stereobiber-Fraßspuren

Der Stereobiber wird auch als „König der Biber“ bezeichnet. Sein Auftreten löste zu Vorzeiten Angst, Furcht und Irritationen aus. Immerhin werden vom Stereobiber stets zwei große, nah beieinander stehende Bäume entrindet. Die unwissende Bevölkerung nahm deshalb an, dass der Stereobiber über besonders lange Zähne verfügen müsse, mit denen er die beiden Bäume gleichzeitig bearbeitete.

Ausführliche neuzeitliche Studien widerlegten schließlich diese Vermutungen. Als plausibelste Erklärung gilt mittlerweile, dass Stereobiber immer zu zweit auftreten. Dies könnte an der Geselligkeit der Tiere oder ihrem erhöhten Schutzbedürfnis liegen. Schließlich ist ein ähnliches Verhalten auch bei wesentlich höher entwickelten Lebensformen zu verzeichnen (siehe Synchronschwimmen).

Die Forschungen dauern an.

Der Hundsgemeine Gartenbiber

Hundsgemeiner Gartenbiber
Befall!

Bei einem der seltenen Rundgänge über mein zugegeben recht ausladendes Grundstück stellte ich leider fest, dass dieses in der Zwischenzeit vom Hundsgemeinen Gartenbiber befallen war. Im Gegensatz zum Gemeinen Biber, der immerhin zum Anstauen der Flussläufe und zum Errichten mehrstöckiger Baumhäuser benutzt werden kann, ist der Hundsgemeine Gartenbiber dafür berüchtigt, dass er rein destruktiv und planlos vorgeht, mal hier und da ein wenig herumnagt, sich dann wieder trollt, tagelang im Goldfischteich ruht, bevor die nächste Fressattacke ihn an ganz anderen Stellen zuschlagen lässt. Von einem System, auf das sich der Gärtner einstellen könnte, keine Spur. Lange Zeit wurde deshalb von der Forschung angenommen, dass es sich um ein besonders gemeines („hundsgemeines“) Geschöpf handeln würde. Neuere Bibergehirnstommessungen lassen allerdings den Schluss zu, dass die Gründe für den verübten Frevel eher in Zerstreutheit bzw. abgebrochener Ausbildung infolge ADHS zu suchen sind. Nüchtern betrachtet trifft den Biber also keine Schuld.

Einerlei. Der Baum musste sowieso weg.

Whiskypfropfen

Whiskypfropfen
Whiskypfropfen (Bildmitte)

Der einzige Grund dafür, dass ich mir dieses 222-Liter-Fass voller Whisky gekauft habe, ist meine Liebe zu dem Wort „Whiskypfropfen“. Immer wieder möchte ich zu meinem Fass gehen, den Whiskypfropfen berühren und leise murmeln: „Whiskypfropfen“. „Whiskypfropfen“. „Whiskypfropfen“.

Dabei heißt das Ding wahrscheinlich ganz anders.

Bär am Meer

Bär am Meer

Als der Problembär letztens mal wieder am Meer war, wurde ihm ganz warm ums Herz. Hier, an der Westostsee! Ein Stück weit Wahnsinn (Westostwort)!

Nach zwei Minuten schob der Problembär das kurzfristig zur Überprüfung der Herztemperatur hervorgeholte Fieberthermometer wieder in den Bauchgurt und machte sich auf die Suche nach Muck, von welchem er hoffte, dass er nicht allzu groß ausfallen möge.

Wichtige Ergänzung

Zur Eröffnung der Großatlantisch-Wassersportlichen Luftbrücke Lipsigrad-Alsterflutrinne (wir berichteten unten-unten-unten) wird auch und vor allem der Verkehrsbürgermeister anwesend sein (ohne Schwimmweste, KANN schwimmen!!!) und sich den Huldigungen der Medienvertreter stellen.

Um zahlreiches Erscheinen wird gebeten.

Hintergrundinformation für Journalisten: Die Luftbrücke geht auf die Initiative des Verkehrsbürgermeisters zurück und erlaubt eine wassersportliche Begehung der Lipsigrader Nordroute in Überschallgeschwindigkeit (Prognose). Paddelboote können ausgeliehen werden. Am Wochenende Reservierung empfohlen.

Alternativer Text zum Symbolfoto

Der sehr engagierte Pressereferent der Verkehrsbürgermeisterei übermittelte uns vor wenigen Augenblicken einen alternativen Text zum bereits eingereichten Symbolfoto für den vorvorherigen Beitrag (siehe unten-unten), den wir der geneigten Leserschaft hiermit unkommentiert zur Einsicht darbieten.

Atlantische Luftbrücke steht: Über den Wolken muss das Ruder (Paddel?!) grenzenlos sein.

Die Leserschaft möge bitte entscheiden, welcher Symbolfoto-Text ihr als der angemessenere erscheint.

Außerdem war dem Schreiben des Pressereferenten wiederum ein Symbolfoto beigelegt, das den alternativen Symbolfoto-Text angemessen zu illustrieren in der Lage sein sollte:

Luftbrücke

Luftbrücke: Verspricht sie mehr als sie hält? (Symbolfoto)

Symbolfoto eingetroffen

Wasserverbindung Atlantik

Soeben erreichte uns vom Pressereferenten der Verkehrsbürgermeisterei ein Symbolfoto zum vorherigen Beitrag (siehe unten), das wir der geneigten Leserschaft natürlich nicht vorenthalten möchten.

Der gewünschte Text zum Bild lautet wie folgt:

„Paddeln wie im Fluge: Verkehrsbürgermeisterei Lipsigrad errichtet schnellste Wassersportverbindung der Welt.“

Lipsigrad ab sofort an Atlantik angebunden

Die touristische Wasserverbindung der Metropole mit den Nördlichen Gewässern, ein lang gehegter Traum der Lipsigrader Einwohnerschaft, ist nun endlich Wirklichkeit geworden. Am Montagvormittag startet das erste zur Hälfte mit Wasser gefüllte Flugzeug vom Lipsigrader Flughafen in Richtung Hamburg. An Bord ist Platz für etwa 70 Paddelboote. Ober-, Sport- und Bäderbürgermeister werden zur Premiere erwartet (in Schwimmwesten). Symbolfotos wurden bisher nicht freigegeben (Sparmaßnahme).

Franzpaul Simkert, der Moderne Weise

Franzpaul Simkert beim Nachdenken (Symbolfoto)

Franzpaul Simkert beim Nachdenken (Symbolfoto)

Letzte Nacht träumte ich von Franzpaul Simkert (Name geändert), dem bekannten Modernen Weisen. Das heißt, mir war er keinesfalls bekannt, genauso wie mir zum Beispiel die allseits bekannten Größen des Nachmittagsfernsehens (Richterinnen, Köche, Adelsreporter, Busenwunder) kein Begriff sind. Vielleicht gibt es sie, aber wenn jemand sich im Rahmen eines Gespräches wie selbstverständlich auf den Schuldeneintreiber XY aus dem Fernsehen bezieht und ich ihn verständnislos anglotze, glotzt er mich verständnislos an.

Genauso ging es mir bis letzte Nacht mit Franzpaul Simkert. Franzpaul wer? Keine Ahnung.

Seit letzter Nacht aber kenne ich ihn, wie ihn alle anderen auch kennen, eine uneingeschränkte Autorität, von niemandem in Frage gestellt, weil er der allererste war, der über mehrere Tage hinweg einen dreistündigen Pornofilm aus dem noch ganz frischen Internet auf den Firmenrechner runtergeladen und zusammen mit den KollegInnen angesehen hatte. Seitdem hat das Wort von Franzpaul Simkert unangreifbares Gewicht in der Welt des Internetwissens.

So hat Franzpaul Simkert zum Beispiel errechnet, dass jeder Internetbenutzer im Durchschnitt 192.876,45 Worte aufwendet, um im Internet seinen Standpunkt gegen andere durchzusetzen. Eine Wahrheit, der niemand zu widersprechen wagt, denn sie wurde dargelegt von Franzpaul Simkert und traumhaft übermittelt in der letzten Nacht an mich.

Schon während der Verkündung der nächsten Wahrheit aber erwachte ich schnöde. Sofort sah ich im Internet nach, was Franzpaul Simkert noch so an gültigen Erkenntnissen, Wahrheiten, Theorien, Überraschungen bereithält. Und siehe: Nichts. Franzpaul Simkert ist dem Internet unbekannt.

Erschüttert fiel ich ins Bett und schwänzte den Tag.

Erdbeben des Todes: Insekten

Erdbebenfliegen

Während hochentwickelte Lebewesen relativ gut mit Erdbeben umgehen können, sind einige Insektenarten (Gemeine Stubenfliege) schlichtweg überfordert vom überraschenden Eintreten dieses Naturereignisses. Eben noch belästigten sie uns mit enervierendem Umfliegen des Hauptes oder klebriger Landung auf den Unterarmen, und man trachtete schon danach, den Kammerjäger zu rufen, so liegen sie nach einem kurzen Gläserklirren samt Umstürzen des Buffets für immer dahingegangen auf dem Teppich. War es der Schreck? Waren es Mikroschwingungen? Egal. Erdbeben haben auch ihr gutes, wenn man sie lässt.

Das Verhalten der Krähen bei Erdbeben

Krähe mit Beere

Die Krähe als „nächster Verwandter des Menschen“ (Prof. Gernfried Apel-Koch, Name vom Autor geändert), macht sich nichts aus Erdbeben, denn sie kann sich problemlos über die gesamte Zeit des Erdbebens hinweg in der Luft halten (Flügel), und wird deshalb üblicherweise nicht von Objekten verletzt. Da der Vorsorge- und Versicherungsgedanke bei der Krähe ähnlich stark ausgeprägt ist wie beim Menschen, bringt sie zum Erdbebenbeginn noch mindestens ein Lebensmittel in ihre Gewalt, damit es nicht in die sich am Boden auftuenden Erdbebenspalten rollen kann, in denen wahrscheinlich schon die Hallenser bzw. Halloren warten, um die Lebensmittel in krimineller Weise an sich zu reißen.

Das Verhalten der Säugetiere bei Erdbeben

Gullygadse

Viele Säugetiere haben einen „sechsten Sinn“ bezüglich des Auftretens von Erdbeben. Populärwissenschaftlich ausgedrückt: Sie wissen vorher, dass was im Busch ist und treffen die entsprechenden Vorkehrungen. Die meisten setzen sich einfach auf Gullydeckel und warten, bis der Spuk (Mega-Todes-Erdbeben) vorbei ist.

Können wir (Mensch) von diesem Verhalten lernen?

Wer ist schuld am Mega-Todes-Erdbeben?

Gläserklirren

Während die Bürger fassungslos ihre zerborstenen Gläser, Schrankwände und Faxgeräte bestaunen, wird die Schuldfrage immer drängender. Wer trägt die Verantwortung? Ist es die jahrelange Misswirtschaft und Schlamperei in der Erdbebenwirtschaft? Oder verdichten sich die Hinweise, dass die Ursache für das Mega-Todes-Erdbeben in Halle (Saale) zu suchen ist? Wurde die Erde (vgl.: Erdbeben) etwa in Halle dermaßen verdichtet (zum Beispiel durch Abrissmaßnahmen, Aufschüttungen oder Versalzungen), dass sie nach Lipsigrad ausweichen musste, sich hier wieder entdichtete und damit die beschriebenen schrecklichen Folgen herbeiführte?

Die Experten können bisher nichts ausschließen, wollen sie auch gar nicht, denn noch ist das Interesse der Bevölkerung am Mega-Todes-Erdbeben-Vorgang ungebrochen. Das kann morgen schon ganz anders sein.

Todes-Erdbeben in Lipsigrad

Erdbebenschäden

Seit dem heutigen Todes-Erdbeben in Lipsigrad (Gläserklirren) liegt die Stadt quasi in Trümmern! Überall sieht es aus wie bei Hempels unter den Sofas! Ein komplettes Durcheinander! Erdbebentrümmer „zieren“ die Alleen, und die Bürger werfen die beim Todes-Erdbeben zu Bruch gegangenen Objekte (Gläser) einfach dazu! Unser Fotograf fiel auf die Nase, als er zum Faxgerät rannte, um uns dieses Foto zu übermitteln! Selber schuld, muss er eben besser aufpassen.

Erdbeben in Lipsigrad!

Alle relevanten Medien berichteten heute über ein schweres Erdbeben in Lipsigrad. Einige Personen waren in ihrem Gleichgewichtssinn gestört, außerdem wurde Gläserklirren registriert. Ausläufer des Erdbebens waren bis nach Machern zu spüren. Im dortigen Getränkemarkt Adolf Nitzsche kam es ebenfalls zu Gläserklirren und Gleichgewichtsstörungen während des morgendlichen Umtrunks. Personen kamen nicht zu Schaden. Die Ermittlungen dauern an.

Aus den Archiven

Sozialismus in den Farben der DDR

Das schöne Wetter wollte mich nötigen, mit dem Spaten die Welt unter der Gartenkrume zu erkunden. Ich aber ließ Asseln und Würmer Würmer und Asseln sein und stöberte im Archiv. Da ist der Dreck nicht so schmandig. Und was fand ich? Ein Titelblatt meiner Lieblingszeitschrift von vor dreißig Jahren! Selig lächeln las ich die darauf gedruckten Lettern, schlief ein und wachte nicht vor dem Entzünden des Lagerfeuers auf.