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Archiv für den Monat: Januar 2015
Messer wetzen im Hinterwald
Eh! Boot geklaut!
Als der Problembär mal wieder im Yachthafen spazieren ging, vermisste er sein Boot! Eh, rief er, Boot geklaut! Dann fiel ihm ein, dass sein Boot schon vor Monaten durch gedungene Spediteure in den güldenen Bootsschuppen verbracht worden war. Da versuchte der Problembär, sich erleichtert mit der „Hand“ an die Stirn zu klopfen, allein, es gelang nicht.
Vorhängeschloss
Binsen 2.0 – 1
Über Dummheit lässt sich nicht streiten. Man hat sie, oder man hat sie nicht.
Lipsigrad kocht
Schlechtes Romanende XVII
[blablabla]
Schrudel war emotional angespannt, sinnierend sah er in die Ferne, und ein Darmwind entfuhr ihm lautstark.
„Entschuldigen Sie bitte, aber ich interessiere mich nicht für Blähungen“, sagte Fräulein Schnüse. „Deshalb möchte ich Ihr Gesprächsangebot nicht wahrnehmen.“
Schrudel lüftete den Hut, winkte den 89er Bus heran und fuhr in den grauenden Morgen. Alles würde gut werden, wenn er nur schnell ein WC finden könnte.
Schlechter Romananfang XVII
Der blinde Herr Schrudel, mittlerweile im drittbesten Alter, versuchte, den Kühlschrank auszutrinken. Allein, es gelang nicht, das Wochenende war einfach zu kurz.
[usw. usf.]
Der Strandfotograf
Aluhüte für alle
Erstaunlich ist, dass der stets als unfehlbar gehandelte Markt den derzeit grassierenden Verfolgungswahn (unbewiesene Behauptung des Autors — wahrscheinlich isses garni so!) komplett ignoriert: weit und breit keine Aluhüte im Angebot, von einem Wettbewerb um elegantes Design oder gute Passform ganz zu schweigen. Dabei könnten zum Beispiel alte Essgeschirre aus NVA-Beständen ohne großen Aufwand umgearbeitet werden, am schönsten wäre natürlich das stilechte Einschmelzen alter Stasigebäudefensterrahmen.
Trotzdem an dieser Stelle schon mal eine Marketingidee, ein frischer, zündender Schlachtruf für die sich möglicherweise doch fruchtbar entwickelnde Aluhutindustrie, zur freien Verfügung, dem ursprünglichen Gedanken des Internets entsprechend, man hilft ja, wo man kann, bittäh sähr:
Der Kopfhut für die Deutsche Mitte
Aus der Deutschen Aluhütte.
Gern geschehen.
Problembär beim Wellenreiten
Mein Premium-Problem
Mein Premium-Problem bestand heute darin, dass die sogenannten Premium-Mandarinen aus dem Großschachtelverkaufsladen für extrem freche 2,99 € (wer sowas kauft, muss offensichtlich bestraft werden), sämtlich säuerlich, strohig, matschig und mit Kernen versehen waren, was mich durchaus an der Gerechtfertigtheit (was für ein Wort!) des „Premium“-Etiketts zweifeln ließ. Gut, wahrscheinlich haben sie eine lange Flugreise aus Spitzbergen oder von den Falkland-Inseln hinter sich, gammelten monatelang in Kühlhäusern herum, deren Stromzufuhr versehentlich öfter abgeschaltet wurde, und dann gibt es ja noch die Spurenübertragung der anderen verdorbenen Produkte. Ist ja alles verständlich. Da ich aber gern essbare Mandarinen essen würde, erwarte ich etwas mehr Auswahl, Golleechen. Dann darf Premium eben nicht das Ende der Fahnenstange sein. Dann will ich bitte noch wählen dürfen zwischen: Superpremium (5,99), Premiumquadrat (9,99), Quadropremium (22,99), Ultrageilpremium (49,99) und Adolf-Nitzsche-Premium (219,99). Jeweils pro 100 Gramm, versteht sich. Und zumindest letztere sollten so schmecken, wie man sich das bei Mandarinen vorstellt.
Traurig, aber wahr!!! *
Hinterwalds bis dato letzter Beitrag zur Moderne:
*) So eine Überschrift wollte ich schon immer mal verzapfen!
Dumme Gedanken
Wenn ein Auto mit dieser Aufschrift direkt vor einer Kirche parkt, kann man schon mal auf dumme Gedanken kommen.
Der perfekt gekleidete Mann
Sicher könnte es nett sein, als jemand in Erinnerung zu bleiben, der stets perfekt gekleidet gewesen ist. Aber es wäre genauso unwichtig wie alles andere auch, dachte Karl Gong, zog sich seine speckige Haifischlederjacke über und wurde ungewollt zum Trendsetter.
Hausmeisterverkauf
Passend zum trüben Wetter ein Bild für trübe Gedanken.
Bei Knospe heeme
Knospe wird eine Einladung zugestellt, zur Pilzkopfwanderung. Volles Programm: Schirm, Stock, Hut, Brotbeutel (schräg vor dem Bauch), Flachmann, festes Schuhwerk und Motto.
„Aber ich bin doch kein Pilzkopf!“ ruft Knospe empört.
„Dann bleib halt zu Hause, Pilzköpfchen“, sagt seine Frau. „Ich würde dich dafür auch mal wieder richtig küssen.“
„Gute Idee“, sagt Knospe und macht einen spitzen Mund. „Aber reicht denn das aus, ich meine: gesamtgesellschaftlich?“
Da verdreht Frau Knospe die Augen, schnürt die schnellen Schuhe und geht zum Waldplatz, Pilze suchen.
Orkan in Lipsigrad
Immerhin braucht man die Aschenbecher nicht zu leeren.
Geschirrrückgabe
Beim Bäcker
Der Mann geht mit Schlafsand in den Augen zum Bäcker, die Frau dreht sich nochmal um im Bett. Der Motör der Stadt stottert noch, denn es ist Sonnabend. Wahrscheinlich die Benzinpumpe. Beim Bäcker nur junge Frauen, der Mann ist irritiert und zählt durch. Keine zweiundsiebzig. Erleichterung.