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Sex

Leicht versauter Dialog

raucherin

Alter Film. Schwarzweiße Damen,
die mit langen Hälsen kamen
ins Café. Die Zigarette
nach der wilden Nacht im Bette

stilvoll zwischen roten Nägeln.
Boote fern mit weißen Segeln.
Schampus perlt an vollen Lippen.
„Ham die damals auch die Kippen

wie die Sau nur breitgeschmissen?“
„Warum willst du denn das wissen?“
„Ach, nur so. Hast du noch Glut?“
„Bitte, hier.“ – „Dann ist’s ja gut.“

Auch für diesen Bauern war früher nicht alles besser, und für die Ochsen sowieso die, wurden wahrscheinlich geschlachtet

stiere

Beispielfoto „Früher“

Früher war nicht alles besser. Die meisten Bauern mussten mit den ungeliebten Ochsen aufs Feld ziehen, schicke Pferde mit Mähne aus der Apotheke konnten sich damals wirklich, nur die wenigsten leisten. Das war relative strange und fürs chillen, blieb wenig Zeit. Gut, wer da das richtige Gras schon vom Acker weg rauchen konnte, Zwinker, Smiley, Backpfeife,

Eure Lipsigrad-Berufsjugendredaktion

Drehbücher


Dieses Bild ist unter dem Namen „Drehbücher“ gespeichert.
Warum? Weil, immer, wenn ich mit Frau Mond unterwegs bin, passiert was. Mal überfahren wir einen toten LKW-Reifen, mal explodiert die Ölwanne (bzw. beides gleichzeitig). Oder man kommt an einem Herrenhaus vorbei, wo der verarmte Inhaber (oder der stolze) eine Crew eingeladen hat, irgend ein flüssiges oder überflüssiges oder bedeutendes oder grandioses Historienspiel abzulichten, mit Sex, Krieg und Völlerei. Drehbücher dafür gibts ja wie Sand in den Augen, hingestreut in mehreren tausend Jahren Welt- und Dorfgeschichte. Aber ob in diesen Drehbüchern putzige Mittelalterzelte und Müllmulden vorkommen müssen, das weiß allein — der Reschissör. Mir würde es reichen, wenn die Schauspieler durch die Kemenaten stolzieren und ihre Texte aufsagen, mehr erwartet man gar nicht in Zeiten der Krise.

Hart arbeiten (7)


Als Admiral Nelson seine Flotte besichtigte.
Als Admiral Nelson seine Flotte besichtigte, schwante ihm unerfreuliches. Unruhig rutschte er auf seiner Bank hin und her, von Zeit zu Zeit fuhr seine Hand verstohlen in den Beutel mit den Portweinflaschen. Goddam: Dieser armselige Haufen Schaluppen sollte seiner Königin die spanische Krone wiederbringen, oder so ähnlich. Es ging ihn ja nichts an, wozu der ganze Zinnober aufgeführt werden sollte — Pulverdampf, Geschrei, zerrissene Segel, Absaufen — nur, dass es gegen die Spanier gehen sollte. Das war eben sein Job (sagt man heute noch manchmal).

Er würde wie immer auf dem höchsten Schiff stehen, des Überblicks wegen, wenigstens etwas. Schlecht würde ihm werden, verdammte Seekrankheit, und Boule spielen auf See „geht ja sowieso gar nicht“ (sagt man heute noch manchmal). Dann das verdammte Geknalle die ganze Zeit, der Gestank von ausgestülpten Eingeweiden und das Gejammer der Ärzte. Keine Weiber, auch nicht bei den Spaniern; und alles wegen des gepuderten Hofes, der ihm diesen jämmerlichen Haufen Plastikschiffchen spendiert hatte und sich davon die Erringung der Seehoheit versprach. Versprechen ließ. Von ihm, Nelson.

Na, noch ein paar Schlucke Portwein, dann heißt es an Bord gehen. Die Mannschaften kucken schon. Und der Sonnenbrand wird dem Doktor gar nicht gefallen.

Skulpturenpark 1


Lipsigorod ist bekannt als Mutter der Künste.
Selbst aus Amerika kommen Menschen herbeigeeilt, um Unmengen von Gemälden, Grafiken, Plastiken und Gebäckstücken mittels Schnellbooten oder Düsenflugzeugen nach Übersee zu verbringen. Aber auch die Einwohner selbst dürsten nach den Hervorbringungen der bildnerisch Schaffenden. Deshalb werden an schönen Orten der Stadt und der Vororte zum Beispiel ständig neue Skulpturenparks angelegt, die das Bedürfnis nach Schönheit, Sex und Rocknroll in der Bevölkerung befriedigen helfen.