Archiv für den Monat: März 2007

Antibarocke Pictogrammphilosophie


Hinterwald ist berühmt für seine barocken Übertreibungen.
Deshalb ist in besonders kunstsinnigen Einrichtungen dafür gesorgt, dass der quellende Reichtum etwas „gebrochen“ wird durch maximale Schlichtheit und Reduktion auf das Wesentliche. Ein schönes Beispiel dieser Philosophie (heutzutage ist alles Philosophie) sieht man hier, wo Familie Darth Vater und Mutter mit dem fliegenden Kleinkind in den Keller gebeten werden.

Gefährliche Leihgadse aus Gohlis


Am Hut sollt ihr sie erkennen!
Hier sieht man die gefährliche und die ungefährliche Gadse. Die gefährliche ist offensichtlich wild entschlossen, sich mit einem gezielten Satz auf den Gegner zu stürzen, während die andere ordnungsgemäß ihrer Tätigkeit als Türstopper nachgeht. Die gefährliche ist mittlerweile wieder – weg. Zurück in Gohlis, wo uns so wohl is, einem Stadtteil, den es übrigens sowohl in Lipsigorod als auch in Hinterwald gibt, und wo, zumindest in Lipsigorod, auch der eine oder andere Besserverdienende sein Häuschen aufgeschlagen hat.

UFO-Besatzungsmitglied


In der geheimen Lipsigrader UFO-Werft steht ein zukünftiges Besatzungsmitglied an der Auslieferungsluke und prüft die Witterungsbedingungen. Von der Straße eigentlich nicht einsehbar, war er so unvorsichtig, dem rund um die Uhr im achten Stock gegenüber postierten Paparazzo vor die Linse zu geraten. Nur der Prototyp (Erlkönig) konnte bisher nicht „abgeschossen“ werden. Die DesignstudentInnen fiebern der Enthüllung entgegen.

Mal Hand aufs Bein


Eingesaut.
Kürzlich konnnte von Frau Dr. M. aus H. durch wissenschaftliche Studien das schon bekannte Naturgesetz „Eine Hand wäscht die andere“ auf den Beinbereich erweitert werden. Hier heißt es nun: „Ein Bein saut das andere ein“. Der Einsaueffekt wurde zwar schon lange beobachtet, aber man nahm bisher an, ein Bein saut und das andere nicht. Nun weiß man: Beide Beine sauen schräg nach rechts oben. Diese Entdeckung bringt, wie ich finde, wieder einmal sehr schön die Dialektik der Natur zum Ausdruck: Waschen, Einsauen. Aufbauen, Einreißen. Yin, Yang…

Heisenberg-Fotografie

Daß die Beobachtung eines Ereignisses das Ereignis selbst verändert, begreift man spätestens, wenn der Fotograf der Dorfzeitung sich bei der Dichterlesung mit Teleobjektiv in die reservierte erste Reihe setzt, Linsenvergleich mit den Umsitzenden und angesichts des unbeweglich thronenden Dichters völlig sinnlose Dauerserienfotografiegeräusche macht, während die Zuhörer wie blöde auf sein Gefummel mit der demonstrativ schweineteuren Kamera starren.

Es zeigt eine schöne Verbundenheit…


…zwischen Handwerk und Industrie,…
…daß in der Stadt, wo im Großen Werk die gleichnamigen Fahrzeuge gebaut werden, auch die kleineren Betriebe – sogar mit ihrem Firmennamen – die Marke (Brääänd) referenzieren und sie damit tief in der Bevölkerung (Magen, Darm) zu verankern verstehen.

Außerirdische Erleuchtung


Dazu fällt einem eigentlich nichts weiter ein.
Außer vielleicht die Erwartung, daß die seitlichen Positionsleuchten erst langsam und dann ganz schnell zu rotieren beginnen, bis sich das UFO aus der Halterung löst und majestätisch durch den Raum gleitet, bis hin zum Omega-Hydranten.

Eilmeldung wegen Cejozwei

Experten haben herausgefunden, daß gerade in Bier wahnsinnig viel Cejozwei enthalten ist (Zischen). Im Jahr kommt man je nach Bedarf allein durch das Öffnen der entsprechenden Flaschen auf – „keine Ahnung“ (die Experten) – mehrere hundert Gramm, wenn nicht sogar Kilogramm Cejozwei. Gewarnt wird außerdem vor dem Gebrauch von Straßenlaternen. Die Bevölkerung sei selber Schuld, so die Experten, usw.

Tips für Radler (2)


Rad sichern durch Anschließen
Rad abstellen darf man hier auch nicht, aber am Transformatorenhaus gegenüber. Und wegen Anschließen meckert auch keiner rum. Na prima! Dann machen wir das!
Wer sich noch nie mit Transformatoren beschäftigt hat: Also, der grün-gelbe Draht vom Trafo (Erde) kommt an den Rahmen, und der braune, wo der Saft drauf ist, an die Klingel. Und ruck zuck hat man die perfekte Alarmanlage im Dauerbetrieb!
Was, wie, wer? Ob den Transformatoren das Gebimmel auf die Nerven geht? Ach was! Die sind doch selber schon alle taub von ihrem ständigen Vorsichhingebrumme…

Für ein Tempolimit auf Autobahnen!


Eine Mindestgeschwindigkeit von 160 km/h ist angemessen.
Als sich mir dieser Gedanke auf einer Fahrt von Lipsigorod nach Paderborn und zurück aufdrängte, hielt ich ihn für wahr und schön und aufschreibenswert. Also merkte ich ihn mir angestrengt bis grade eben. Dann kuckte ich ordnungsgemäß im Internetz nach, ob jemand schon ähnliches vorgedacht habe, nicht, dass es heißt, ich schreibe was ab. Und siehe: Dieselbe Idee (mit Limits von 180, 200, 280) wurde schon ausführlich breitgetreten, na klar, so ist es immer. Und, wie der Jargon der einschlägigen Ausflüsse vermuten lässt, zuvörderst von ziemlich üblen Zeitgenossen (hier keine Namen). Gehöre ich nun auch dazu? Vielleicht? Sicher? Zumindest auf der Autobahn.