Archiv für den Monat: August 2008

Mentalbaude


Die Raumfahrt strengt die Psyche extrem an.
Um den extremen Kräften, die auf die Seele des Kosmonauten wirken, während er mit der Sojus-Rakete in der Schwerelosigkeit herumgurkt, gewachsen zu sein, muss er sich in speziellen Zentren auf die psychischen Beanspruchungen vorbereiten. Diese Zentren (Mentalbauden) sind überall im Lande verstreut, so dass der zwischen ihnen herumreisende Kosmonaut schon mal einen kleinen Eindruck von der Weite des Weltalls bekommt.

Sojus-Raummops


Der Sojus-Raummops auf dem Weg zum Raumschiff.
Man hat ihm extra den breiten grünen Teppich ausgelegt. Merke: Der grüne Teppich ist der Test für alle Kosmonauten, durch den in letzter Sekunde festgestellt werden kann, ob sie sich bei vorhandener Rotgrünblindheit durch alle Prüfungen durchgemogelt haben (mit Abkucken bzw. Internetz), oder ob sie tatsächlich farbig sehen können. Dann spricht der Präsident: „Wnimanije! Schreiten Sie nun über den roten (krasniy) Teppich zum Raumschiff (rakjeta)!“ Wenn man dann sagt, nee nee, das is ja gar kein roter, sondern ein grüner Teppich, darf man mitfliegen. Ansonsten kommt der Ersatzmann bzw. -mops zum Zuge.

Wegschere


Die Schere geht immer weiter auseinander
Leider muss ich wahrnehmen, dass gerade hier in den ehemaligen ostzonalen Randgebieten an der Speckgürtelaußenseite die Schere zwischen arm und arrogant immer weiter auseinander geht. Es reicht
wohl nicht aus, dass man sich mit der Einteilung in Segelflieger und Provinzielle unverschämt abhebt, nein, es muss dazu auch noch ein Damm sein! Damit man gar nicht mehr mit den Füßen auf den Boden
kommt! Na sollen sie doch immer höher fliegen, diese arroganten Segelflieger. Irgendwann werden sie schon merken, wenn da oben die Luft alle ist. Und die Erdanziehungskraft. Mir doch egal. Sie werden schon noch die Ohren anlegen wenn die Schere plötzlich wieder zuschnappt. Ich gehe jetzt in meine Provinzialsiedlung. Wir sind die Provis!

Sojus-Pförtnerloge


Unterhalb der Sojus-Rakete befand sich gleich die Pförtnerloge. Dies war notwendig, damit sich keine unberechtigten Völker Zutritt zur Sojus-Rakete verschaffen konnten, in der gerade Sigmund Jähn an den Knöpfen drehte (probehalber). Valeri Bykowski erklärte die Schilder neben den Knöpfen, denn er konnte die Sprache noch ein bisschen besser als Sigmund Jähn, obwohl der sie auch sehr gut konnte. Dann wurde mal kurz auf Null runtergezählt, der Pförtner durfte seine Loge für eine halbe Stunde verlassen, bis die Gase sich verzogen hatten, und dann wurde die nächste Sojus-Rakete hingebaut. So ging das bis zum Ende von der Sowjetunion, dann war eine Weile Pause und dann gings weiter. Auch schön.

Von der Typographie


Nicht immer ist es so einfach wie hier:
1. Kucken, für welche Straße das Schild ist
2. Im Rechner nachsehen, ob eine Schrift zufällig genauso heißt
3. Treffer!
4. Text schreiben
5. Schrift anklicken
6. Fertig

Friede den Gärballons


Zu Zeiten, als man an den Tankstellen noch mit Schwarzweißkopien bekannter Geldscheine bezahlen konnte, fuhren in dieser Gasse munter Fahrmaschinen hin und her, ein und aus. Jetzt in Zeiten der Not aber müssen die Besitzer erst einmal kurz innehalten und überlegen, ob sie die Garagen lieber für die Obstweinproduktion freimachen.

Mainstream


Wie soll man das jetzt erklären?
Manchmal ist der Mainstream eben doch das ganz andere, gegen den Strom schwimmende, sich aufbäumende, einsame Verhalten des Dissidenten.

Ungeeignete Balkons


Beim Anbringen eines Balkons sollte man die Trittfläche nicht vergessen. Wurde die Trittfläche vergessen, droht — bei fehlender Geistesgegenwart des Betretenden — das Hindurchrutschen desselben durch den Balkon. Wohl dem dann, der seinen Balkon (in nicht allzu großer Höhe) über einem Bach, Teich, Misthaufen oder Daunenbett angebracht hat oder in der Lage ist, dicke, bewundernde Menschen dicht um sein Haus zu versammeln, um letztendlich weich zu fallen und somit die gesundheitlichen Folgen des Trittflächenvergessens abzumildern.

Löschwassereinspeisung


Heute mal ein Beitrag zum Thema Löschwassereinspeisung.
Hatten wir noch nicht. Aber die Welt der Technik besteht eben nicht nur aus Benzin, Fleischklopfern, elektrischen Zahnwürsten, Windkraftrudern, Fruchtflugzeugen oder Kronkorkenheberhebeln, sondern eben auch und nicht zuletzt aus Löschwassereinspeisung.

Gänsehautfinale

Heute früh im Radio sagte der Radiosager, dass eine Frau beim Herumschwimmen in einem Gänsehautfinale einen ersten Preis gewonnen habe. Um mir darunter etwas vorstellen zu können, stellte ich mir vor, dass die verantwortlichen Wassertemperatur-Experten die Wassertemperatur zu niedrig gewählt haben, so dass bei den Frauen Gänsehäute entstanden. Das Erzielen eines Weltrekords ist damit natürlich als noch grandioser zu bewerten als sonst schon.