Archiv für den Monat: Januar 2017

Zur Erinnerung

neujahrsschiessen

Vor genau einem Monat fieberte der Problembär mit extra angeschaffter Funkuhr dem Jahreswechsel entgegen. Mittlerweile hat er sich an den Gedanken gewöhnt, dass der Champagner nur an wirklich besonderen Tagen automatisch nachgegossen wird, wenn er im Überschwang das Glas umkippt.

Schadenersatz!

anschlag

Genau einen Tag vor dem Einsturz dieser Buche kamen wir an dieser Stelle vorbei, verweilten kurz, dann länger, betrachteten dies und das und jenes, tranken aus der Themoskanne, aßen ein paar Bemmchen, stellten die Klappstühle auf, hielten ein Nickerchen, streckten uns, nahmen noch einen Kaffee, erhoben uns, setzten uns wieder, spielten Backgammon, aßen Tomaten, guckten in die Luft usw.

In Betrachtung der Unfallstelle am nächsten Tag versuchten wir, den Anschlag nicht allzu persönlich zu nehmen.

Natürlich kontaktierten wir sofort unseren amerikanischen Anwalt, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen zu lassen (Schadenersatz, meine Herren, und nicht zu knapp)!

Vom Zusammenwachsen

Rasierapparat
Beispielfoto: Vor der Operation wird die Körperbehaarung entfernt.

Karl Gong in seiner Funktion als Radsportler geriet in die Verlegenheit, sich aufgrund eines unverschuldeten Sturzes eine Platte in den Körper einsetzen zu lassen. Diese Platte führte zu einem unschönen Körperanblick des Gong, weshalb er sie nach Halbjahresfrist entfernen zu lassen trachtete. Nichts leichter als das, jedoch nach dem Aufschneiden des Gong stellte sich heraus, dass die Schrauben an der Platte locker waren und der Körper infolge dessen überhaupt gar nicht ordnungsgemäß zusammengewachsen war.

Also müssen, so sprach Karl Gong darauf, wir es demnächst machen wie beim Friseur (Fönen zu Hause): Ihr setzt die Platte ein und ich schraube sie selber fest.

Versuch einer Frohlockung

Wir werden weder klug noch klüger,
Wir sind nicht gut, doch auch nicht schlecht.
Wir sind die feinsten Selbstbetrüger
Und haben deshalb immer Recht.

Wir sind die besten, die wir kennen,
Wir sind von exklusiver Art.
Lass uns auf unserm Lorbeer pennen.
So groß zu sein: Dies Los ist hart.

Darum steigt manchmal eine Träne
In unser Auge: Selbstmitleid.
Wir jammern, klappernd stehn die Zähne
Wir sind perfekt, doch schlimm die Zeit.

Dann greifen wir nach unserm Stecken
Und recken diesen in die Luft:
Hau drauf, lass uns die Schläfer wecken!
Wer nicht mit uns ist, ist ein Schuft.

So drehen wir uns im Getriebe,
So lallen wir im süßen Rausch:
Gansch eijentlich wolln wir nur Liebe.
Undamit isch disch Liedschn ausch.

Wirbel um großtechnische Landschaftserzeugung

technischelandschaft1

Große Aufregung um den gestrigen Beitrag zur großtechnischen Landschaftserzeugung! Nichts ist so, wie es dargestellt ist, sondern alles ist viel besser. Dazu würde, so die übereinstimmenden Wortmeldungen, es schon genügt haben, sich ein paar Schritte zu bewegen und gleichzeitig die Kamera ein wenig zu drehen, um die Lieblichkeit der Landschaft dem geneigten Leser nahezubringen.

Nichts leichter als das, geehrte Leserschaft, hier ist das Dokument, und siehe: Der Wirbel war gerechtfertigt. Der Wirbel* hat sich sogar real auf das Motiv ausgewirkt, so dass von der Dominanz gerader Linien wirklich nicht mehr ausgegangen werden kann.

Vielen Dank für die freundliche Mitwirkung an der Wahrheitsfindung!

* Welch ein wohliger Schauer, den von der Lokalpresse allzuoft beschworenen Wirbel auch mal drehen zu lassen! Ouhrrr!

Ansage

copypaste

Wir sind nicht
Von derselben Sorte.
Wir beide sind
Komplett verschieden.
Denn du hast nichts,
Und ich hab Torte.
Drum hau bloß ab.
Lass mich in Frieden.

Von den Brücken

Abendbruecke

Auf den Brücken, hoch daroben,
Reisen Menschen durch die Welt.
Wir sind unten, die sind oben,
Wehe, wer herunterfällt.

Wie er daliegt, ganz verwundert,
Wackelt mit dem großen Zeh.
He, sag ich, du gibst mir hundert.
Darfst auch auf mein Kanapee.

Den Touristen in die Hallen!
(Wenn er fröhlich Gelder löhnt.)
Nicht den Engel, hart gefallen,
Der hier seine Flügel föhnt.

Ordnung, das ist einzusehen,
Braucht es grad am schönsten Platz.
Dieses Mantra zu verstehen,
Reicht der kleinste Grundwortschatz.

Ich hab selbst die Welt befahren,
Welt aus Gold und Welt aus Lehm.
Keener wollt mich, wou wir waren,
Also bin ich wieder heem.

Hier geb ich gern ab den andern
Brot und Salz und Glühweintass.
Und dazu, sehr schön zum Wandern:
Hier, mein alter Schulatlas.

Fort fort fort goodbye adieu,
Zettel Unterschrift und Siegel.
Winkend steh ich auf der Höh.
Danach lachend vor dem Spiegel.