Archiv für den Monat: Dezember 2017

Knick und Brezel ¬ ∞

Böses Regiment der Zeit:
Alles, was mit 17 endet
(siehe Mindesthaltbarkeit),
Wird alsbald nicht mehr verwendet.

In den Orkus, in die Tonne
Mit dem Restjahr, in den Müll!
Seht Das Neue in der Sonne,
Um die fetten Hüften Tüll.

Noch ist’s proper, glatt und strahlend,
Noch sind seine Bäckchen feist.
In der frischen Luft sich aalend,
Brillengläser leicht geeist,

Voll Verheißung: Nimm mich, Kleiner!
Doch ich nehme mich in Acht.
Bisher wurde nach dem Scheine
Jeder Sonne stets nur Nacht.

Wie das aussieht: Knick und Brezel!
Zwar die 1 ist mir geläufig,
Doch die 8 bleibt mir ein Rätsel,
Fällt mir auf die Seite häufig.

War da wat? Ick muss mir kauern!
Kieke: Die Unendlichkeit!
Dieses Jahr wird ewig dauern!
Böses Regiment der Zeit.

Vermutung

friseur

Möglicherweise geraten Friseure, die sich bewusst gegen einen übertrieben feschen Namen ihres Salons entscheiden, wirtschaftlich doch eher ins Hintertreffen als ihre wortgewandteren Kollegen.

Eines Nachts

bremsspur

Hinter meinem dunklen Fenster
Hörte ich auf die Gespenster,
Wie sie grummelten und fiepten
Und sich ausgelassen liebten
Ohne Scham und ohne Treue,
Und ich dachte voller Schläue
Könnte doch mal Foto machen?
Knipste, und schon hört ich’s krachen,
Denn die Erde bremste ab
Aus dem Sonnenrundentrab,
Kam zum Stillstand, kam zum Stehen,
Und es trat mir auf die Zehen
So ein Typ im weißen Laken:
„Alter, um dir eins zu saken,
Das war Merde,
Denn die Erde
Soll sich drehen
Und nicht stehen.
Doch wenn jemand auf uns blitzt —
Stillstand. Mutti überhitzt.
Weil doch ein okkultes Wesen
Nur bei Dunkelheit kann äsen.
Hast du Hirni das kapiert?“
Ja, nu klar, mein Blut gefriert.
Leise bitt‘ ich um Verzehung.
Knarzend setzt sich nun in Drehung
Unsre Welt,
Wie’s ihr gefällt,
Dreht sich um auf den Ellipsen,
Während Geister freudig schnipsen
Um die tintenblauen Dächer
Und die schnarchenden Gemächer.
Ich seh‘ noch ein bisschen zu,
Danach leg ich mich zur Ruh.

Von wegen Geschenke

Geschenke gips ni, sagen wir.
Es ist uns alles über.
Ein Drunter und ein Drüber!
Man reicht jetzt Glühwein anstatt Bier,

wir rennen hin, wir rennen her,
an Buden Punsch und Schwatzen.
Mein Schädel droht zu platzen,
ich trage an Gedanken schwer,

und reihe mühsam Worte.
Fress Stollen (sonst nur Torte).
Der ist genauso fett.

Nun gibt es doch noch ein Geschenk!
Nur eines, weil ich Deiner denk
in Liebe: Ein Sonett.

Verhaltensregeln bei Brenzligkeit

gabelstapler

Der Gabelstapler des irren Hofarbeiters von Adolf Nitzsche, Getränkehändler in Machern (man muss nur machern), wurde in den letzten Tagen mehrmals auf den Boulevards der Metropole gesichtet, wahrscheinlich zum Zwecke der termingerechten Auslieferung von Getränken zum Fest, da die Paketzusteller nicht mehr nachkommen (die Dorfzeitung berichtete). Etwaige Passanten werden gebeten, sich mit einem beherzten Sprung in Sicherheit zu bringen, sollte das Fahrzeug sich sprunghaft, unkontrolliert oder anderweitig seltsam durch die Fußgängerzonen bewegen. Eine Absicht liegt nicht vor, technische Probleme sowie Unvermögen des Fahrers dagegen in der Regel schon. Brenzligkeit im Sinne einer Eskalation der Situation ist jedoch erst gegeben, wenn zusätzlich der liebe Herr Chef Nitzsche mit dem Hubwagen auftaucht, um das eine oder andere Rennen gegen den irren Staplerfahrer auszutragen. Dann sollten die nächsten Minuten bzw. Stunden lieber gepflegt in gesicherten Cafés bzw. Restaurants zugebracht werden (NICHT Freisitz).

Diese Information wurde in Zusammenarbeit mit dem Sicherheitsingenieur des Getränkemarktes, Herrn Burgwart Kneif, herausgegeben.

Eine Situation im Freien

denkmal-hinten

Diese für den Normalsterblichen durchaus rätselhafte, wenn nicht gar schwierige Situation wäre von Karl Gong als eingebildetem ausgebildetem Geisteswissenschaftler durchaus souverän zu meistern gewesen, hätte ihn nicht seine Vorsicht dem weiblichen Geschlecht gegenüber dazu bewogen, sowieso den ganzen Tag auf dem Sofa zu verbringen und so zu tun, als würde er für den schwarzen Gürtel am Saxophon trainieren.

Zum Jahresende…

schnitzkunst

…werden seltsame Dinge aus den Kellern ans Licht gezerrt und der Allgemeinheit oder zumindest der Familie dargeboten. Nicht jedem ist zum Beispiel das Glück vergönnt, sich im Besitz eines handgeschnitzten Karl-Stülpner-Altars zu befinden!

Aus dem Getränkemarkt

nitzsche

Vom allgemeinen Irrsinn angesteckt, besuchte Getränkehändler Adolf Nitzsche in Machern (man muß nur machern) am gestrigen Tage das nahegelegene Fashion Outlet Pachnicke/Rhön Außenstelle Tresenwald, um sich für die tollen Tage ein neues Outfit zuzulegen, mit dem er Kunden und Mitarbeitern nicht nur Anerkennung abnötigen, sondern auch Angst und Schrecken einjagen kann. Wichtig bei der Auswahl des Kleidungsstückes war neben der erlesenen Qualität des Stoffes und dem als Bonus beigelegten Mützchen auch die Passform, die einerseits „schlank machen“, andererseits genügend Bewegungsfreiheit gewährleisten sollte, um auf dem Hubwagen im täglichen Wettstreit mit dem irren Staplerfahrer bestehen zu können. Gewiefter Geschäftsmann, der er ist, gelang es Nitzsche, den Verkäufer auch noch einen Quirl beilegen zu lassen, mit dem die freudvolle Züchtigung sowohl der widerspenstigen Beleg- als auch Kundschaft noch einfacher gelingen wird.

Das kleine unbeherrscht-lustige Hassgedicht

platt

Leere Flaschen, hohle Rüben.
Pulle fliegt von da nach drüben.
Reifen platt und neu zu kaufen.
Danke für das Straßensaufen!

Wegbiertrottel, Zutschenzottel,
Autosäufer, Flaschenläufer,
Fall nur einmal, wenn du kannst,
In die Scherben mit dem Wanst

Oder gleich mit deiner Fresse.

 

Sorry, dass ich mich vergesse.