
Bald ist wieder Sommer,
und im Sommer kommer
endlich mal vorbei,
gern auch oben frei.
Bald ist wieder Sommer,
und im Sommer kommer
endlich mal vorbei,
gern auch oben frei.
Bau-Kunst ruiniert
mit verzweifelter Pose
das stille Elend
Nur eine kleine Strecke
zur schönsten runden Ecke
der Stadt.
Du nimmst ne Zigarette,
wir husten um die Wette.
Es hat
so lang nun schon gedauert,
wir sind im Haus versauert
beinah.
Ich ende meine Schritte.
Du bist, so ist die Sitte,
gleich da.
Schnell eine Runde Schmusen,
dann küssen uns die Musen
aufs Haupt.
Und weils heut grad so scheen is,
is jedem noch ein Kleenis
erlaupt.
Wohlsein!
Nie hätte ich je gedacht, dass ich einmal das Poltern von Rollkoffern auf dem Gehsteig zu nachtschlafener Zeit vermissen würde.
Solange in den Führerständen von Straßenbahnen rücksichtslose Arschlöcher sitzen, die heraneilenden Fahrgästen die Tür vor der Nase zuknallen und kackfrech davonfahren, sollte dem Öffentlichen Personennahverkehr nicht allzuviel Bedeutung beigemessen werden.
Die Trümmerfrau mit Korb auf Kopf
und Brennessel im Suppentopf,
mit Stein im Korb und festem Leib
und ohne Not beim Zeitvertreib
grüßt lässig übern Grassiplatz.
Im Torgewölbe baut der Spatz
ein Haus für seine Ische.
Ich such mir eine Nische,
und seh dem Volk beim Rennen zu,
mit Hund und Korb und Lederschuh
durch Abendluft und Autostau.
Es lächelt hold die Trümmerfrau.
Die freie Stadt zu Füßen,
so laut und hell und pur.
Ich hebe, dich zu grüßen
die Stimme hoch nach Dur.
Ich hebe an zu preisen,
dann werfe ich ein Herz.
Es landet zwischen Gleisen
vor einer Frau im Nerz.
Die Straßenbahne bimmelt,
die Dame hüpft, oh Schreck,
dem, der sie angehimmelt,
an das Geheimratseck.
„Nu gugge, endlich hupptse
mir an den Sonntagsstaat“,
denkt sich der Kerl und wupptse
auf sein Elektrorad.
So tu ich stes das Gute,
für andre, nie für mich.
Nu zieh mal keine Schnute.
Gleich tu ich was für dich.
Um den Überdruss des unschuldigen Betrachters an den überaus nervigen grafischen Stadtsilhouetten zu befeuern, wird heute auch in diesem Block eine prima Stadtsilhouette dargeboten, so wie an jedem Klempnerauto, Fahrplanaufsteller, Stadtmarketingposter, Friseurfahrradständer, Klobürstenhalter, Hilfsschulfenster, Hostessenanstecker, Taxifahrerschnauzbart, Chinaimbissholzgäbelchen und Arschgeweih. (Bitte nach Belieben fortsetzen. Gilt für alle bedeutenden Metropolen.)
Mit der U-Bahn fahren wir
jeden Tag von dort nach hier.
Manchmal fahrn wir auch zurück.
Meine Herren, was ein Glück,
dass wir eine U-Bahn haben,
an der wir uns täglich laben.
„U-Bahn“, sag ich unverhohlen,
„gibt es nur in Metropolen,
gibt es nicht im Hinterwald,
weder heute, morgen, bald,
noch in fünfundzwanzig Jahren.
Kann man nur bei uns hier fahren.“
Lustig roll ich auf der Treppe.
Hinterwäldler ziehen Fleppe.
Was der Architekt
in den Boden steckt,
Glas, Beton und Ritzen,
macht mich manchmal schwitzen.
Ich lob mir den Baum,
von Bedeutung kaum,
trotzdem hoch zu schätzen,
nicht nur von den Spätzen.
Blauer Himmel, Mond:
ziemlich unbewohnt.
Wir hier unten drängen
uns im hohen Haus,
Blick zum Baum hinaus.
Unsre Augen hängen.