Archiv für den Monat: April 2008

No Crew Parking!


Gemeinhin denkt man, Filmleute sind das Nonplusultra.
Der Regisseur fläzt in seinem Stuhl herum (Aufschrift: „Regie“), die Hauptdarsteller und Models vergnügen sich im Trailerpark, wie das in Amerika eben so üblich ist, und die Kameraleute drehen sich auf riesigen, flakartiken Türmen rasend um die eigene Achse, wie wir das von Chaplin kennen. Das ist unsere Vorstellung von den Crews. Bewundernd stehen wir hinter dem rotweißen Bändel und denken: Einmal zur Crew gehören, oder wenigstens Getränke anliefern, und dann Handkuss: „Meine Dame, in Ihrem letzten Streifen“ — (man sagt: „Streifen“) — „waren Sie ja mal wieder götterspeisengleich.“

Nee, is alles nich. Man kommt in ein preußisches Kaff, Trailerpark, Straße einseitig gesperrt, Schloss im Dickicht, mit Scheinwerfern angestrahlt, will seine Fahrmaschine am Schweinestall abstellen, um sich als Nebendarsteller 12 Euro 50 zu verdienen, und was muss man lesen? No Crew Parking! Wo sind wir denn hier?

Im Zweistromland


Soviel Cejozwei für so wenig Strom?
Ich habe mir das mal etwas näher angesehen, dieses Zweistromland, gleich links neben Ägypten (wir berichteten). Ja, was soll ich sagen? Soll das denn alles sein, die zwei mickrigen Strömchen, die da aus diesen Monumentalbauten hervorkleckern? Das ist doch die blanke Energieverschwendung! Atomschraube bis Zweistromland, dann war’s aus mit dem Verstand. Nein, wir haben noch nicht die Lösung.

Holzhenge


Im Gegensatz zu Stonehenge besteht Holzhenge aus Holz.
Holzhenge wurde vom kleinen Bruder des Baumeisters errichtet, der das berühmte Stonehenge erschaffen hatte. Im Gegensatz zu Stonehenge fielen die Bauteile allerdings ständig um und wurden schließlich — als das Klime sich änderte — auch noch von Meerwasser bedeckt (vollständig). Dieser Tage, da das Klima sich bekanntlich wieder zurückändert, tauchte Holzhenge wieder auf, und es sieht genauso unaufgeräumt aus wie früher. Manche Dinge ändern sich eben nie.

Neues vom Klima


Der illustrierte Wochenreport:
Während man sich in Deutschland (links) auf die gute alte Braunkohle besinnt und die Ägypter (rechts) „wie blöde“ neue Pyramiden für die Gewinnung „innerer Energien“ bauen, erzeugt man in Russland (halblinks) mit Hilfe gigantischer Atomkraftwerke Unmengen von Erdöl, die den Markt überschwemmen. Im Gegensatz dazu sinken die Weltmeere (vorn) in besorgniserregendem Tempo, und alles riecht nach Fisch.

Der Atomratgeber empfielt


Kleiner Leitfaden bei Atomausbruch
Explodierte Atomschrauben mit Vakuum einfangen, aromageschützt verpacken und mit geeignetem Transportmittel (Bild) aus der vergeigten Zone transportieren. Keine geigerverzählten Tiere und Lebensmittel (Katzen, Atomaten) verzehren. Zukünftig atomfreie Allstromschrauben (c) verwenden. Gelbe T-Shirts meiden (visuell und physisch). Geigerzähler auf Inversbetrieb schalten.

Der Atomkater


Nach der Explosion tauchten überall seltsame Tiere auf.
Sie setzten sich auf erhöhte Punkte in der Landschaft und starrten mich an. Ihre Oberfläche (Fell) war gesträubt beziehungsweise zottelig. Der Geigerzähler in meiner Hosentasche klapperte wie blöde los, wenn ich an ihnen vorbeiging. Was sollte ich machen? Würde ich die Tiere aufessen, wie es in unserem Dorf üblich ist, täte das Klappern überhaupt nicht mehr aufhören. Ich könnte den Geigerzähler nicht mehr mitführen, der mir so ans Herz gewachsen war, da mein Magen, später die Därme, Leber, Milz, Gehirn usw. laute Atomsignale aussenden würden. Schon die Atomschraube musste ich an einem langen Seil hinter mir herziehen, wegen der Belästigung! Irgendwann braucht man auch mal seine Ruhe, egal, ob die Fabrik nun in die Luft geflogen ist oder nicht.

Beziehungsprobleme


beim Doppelauspuff
gehören nun der Vergangenheit an. Durch die nach neuesten psychofluiden Erkenntnissen entwickelten Kommunikationsstutzen ist ein Aneinandervorbeireden fast undenkbar geworden. Es hört sich zwar nicht immer besonders nett an, was man da von der Geräuschkulisse so mitbekommt, aber der nun besser funktionierende Gedankenaustausch scheint auf die beiden Auspuffhälften eine reinigende, ja nahezu symbiotische Wirkung zu haben. Unsereiner würde fast schon wieder argwöhnen: Die beschäftigen sich ja nur noch mit sich selber!

Stasi-Satellitenaufnahmen


Hamburg an der Elbe (vor 89).
Nur wenigen Informierten ist bekannt, dass die Stasi „in den dunklen Zeiten“ amerikanische SDI-Satelliten mit der Hilfe Hinterwalder Mikroelektrotechniksoftware kaperte und durch deren mitgeführte Fotoapparate kompromittierende Aufnahmen „vom Westen“ zu machen versuchte. So freute sich Herr Mielke besonders über Bilder von total verdreckten Flüssen im Westen, bis ihm der zuständige Oberst gestehen musste, dass der Westen „die Jauche“ aus der DDR importierte — leider ohne auch nur eine einzige Westmark dafür zu bezahlen. Tief gekränkt verbot Herr Mielke daraufhin jegliche Bilder von dreckigen West-Flüssen, auch wenn diese aus Österreich, der Schweiz oder dem Morgenland importiert wurden. Der zuständige Abteilungsleiter beging Selbstmord (wg. Lebenswerk), die meisten Mitarbeiter wurden in die Produktion versetzt, eine der Sekretärinnen machte sich einen Namen als Nacktschwimmerin.

Atomschraube (3)


Folgen eindeutiger Explosion.
So sah meine Fabrik aus, nachdem ich die Atomschraube in den Elektrokasten appliziert hatte. Die schönen Kaffeetassen! Geborsten! Und die Dokumente! Voller Kaffee! Außerdem ist die chromglänzende Maschine (keine Ahnung, wozu die benutzt wurde) nach hinten durch das Bureau von Frau Egckardt geflogen, knapp am Dutt vorbei! Das Theater! Auch die eher rostige Maschine mit der kaputten Kurbelwelle nahm den Weg durch die Wand, gefolgt vom Meier-Gerhard, der unsanft auf ihr landete. Womit soll ich jetzt produzieren? Und was? Aber letzteres frage ich mich ja schon seit Jahren.

Atomschraube (2)


Eigentlich ging es nur um die Energiezufuhr.
Die Windräder drehten sich nicht schnell genug für meine leistungsstarken Fabrikanlagen. Die Produktion drohte ins Hintertreffen zu geraten. Die Aufträge mussten abgearbeitet werden! Dabei ging es schon auf 16 Uhr, und die Beschäftigten begaben sich langsam hin zum Tor, um den Feierabend nicht zu verpassen. Der Strom ist sowieso zu schwach, sagten sie. Sie müssen das ja wissen, ich bin nur der Unternehmer, mir kann man viel erzählen. Also nahm ich die Atomschraube aus dem Safe und versuchte mit ihr die mickernde elektrische Ladestation zu bestücken. Wer hätte gedacht, dass das solch verheerende Folgen haben würde?