Archiv für den Monat: Dezember 2015

Vom Fest

Weißes Boot

So etwas  (Bild) hatte ich mir vom sogenannten Weihnachtsmann eigentlich gewünscht. Eigentlich. Und was liegt dann eingepackt im Yachtschuppen, vorfreudig fiebernd offgeruppt? Zwar prinzipiell die gleiche Schaluppe, aber mit dunklen Ledersitzen!

Das geht doch gar nicht!

Boot zurück, Geld zurück.

Genderdingens für Hartgesottene!

Frauen in Muenchen 2

Wieder einmal wanderte Karl Gong durch die Gassen, diesmal in einer südlichen Stadt, die Därme mit örtlichem Bier benetzt. Aus den Augenwinkeln registrierte er, dass die Genderproblematik hier etwas offensiver angegangen wird als zu Hause. Trotzdem formieren sich in dieser seltsamen Stadt keine Marschgruppen, um auf eventuelle Missstände hinzuweisen. Welch erfreuliche Weltgegend!

Unfassbar!

Cospisee mit Stadt

Ich war mit dem Farad in der Natur unterwegs. Hatte mich in kürzester Zeit bei strahlender Sonne komplett eingesaut. Schön wars.

Auf der Heinzelstraße überholte ich mühelos einen Pedalisten, der wie ein Turm auf seinem Farad saß, ein wenig blondhaarig und irgendwo auf der Karriereleiter zwischen Hilfsassistent und Juniorprofessor bzw. Weltherrscher befindlich (mein Eindruck, wenn man mich auf der Dienststelle gebeten hätte, ihn zu beschreiben).

Am Kreuz wartete ich wie vorgeschrieben auf Ampelgrün. Bevor dieses erscheint, schiebt sich der Pedaleur vor mich.

Ich kann das nicht leiden.

Es passiert mir jeden Tag, dass langsamere Pedalheure, die ich eben überholt hatte, sich an Ampeln wieder vor mich schieben. Damen auf eselsgleich quietschenden Rädern. Hilfsmotorbenutzer. Rentner auf dem Weg ins Krankenhaus. Aus Wettbewerbsgründen (ätsch, bin doch schneller, du Loser) oder um sich schon bei Rotlicht zwischen die Fahrmaschinen werfen zu können. Danach muss ich wieder an ihnen vorbei. Auf handtuchschmalem Radweg, zwischen ausgetickten Motoristen. Immer wieder. An jeder Ampel.

Ich hasse es.

Heute probiere ich mal die Frage: „Was soll das denn jetzt?“

Eigentlich erwarte ich gar keine Antwort. Aber im Pedaliker habe ich einen Schalter umgelegt. Den Ausraster eingerastet bzw. ausgerastet, ich kenne mich da nicht so aus. Den Schnapphahn gespannt. Vielleicht hat er drauf gewartet. Er starrt mich fassungslos an.

Es wird grün, ich umkurve ihn, während er auf mich einpeest. Etwas in der Art von, dass das wohl nicht wahr sein könne. Er hört gar nicht mehr auf, hinter mir! Er brüllt und ruft, die Passanten werden aufmerksam! Bloß weg hier! Ich zeige ihm die internationale Radfahrergeste „nicht schnattern, kurbeln“ nach hinten. Das hilft, setzt ungeahnte Kräfte in ihm frei, er rollt plötzlich neben mir her, guckt wild, fletscht die Zähne! Überholt mich, schimpfend und malmend! Ich bin beeindruckt, fasziniert, aufgeschreckt! Soviel Kraft auf einmal! Muss ich um mein Leben fürchten?

Er fordert eine Erklärung!

„Ich hatte dich überholt, oder?“ sage ich patzig, während der Pedalierende mich mit brennenden Augen anstarrt.

„Auch noch zu blöde zum Siezen, oder was?“ brüllt er mich an, mehrmals. Er will es wissen! Bin ich zu blöde zum Siezen?

Ich überlege kurz, ob ich zu blöde zum Siezen bin. Nein.

„Ich hatte Sie überholt, oder?“, aber die dumme Wiederholung meiner Erklärung löst die bedrohliche Situation nicht auf, mittlerweile versucht er mich gegen den Bordstein zu drängen, umzuwerfen, zu zerstampfen, zerquetschen. In einer letzten panischen Kraftanstrengung mache ich mich frei, ziehe davon, 40, 50, 60, 70, 80 Stundenkilometer die Magistrale hinauf zur rettenden Behausung. Ich unmöglicher Rüpelradler!

Hinter mir brüllt der Pedalistiker, abgehängt, aber ungebrochen: „Unfassbar! Unfassbar! Unfassbar! Unfassbar!“