Archiv für den Monat: November 2009

Als Fürst


Als Fürst hatte man immer darauf zu achten, dass auf den Portraits, die durch die nichtsnutzigen Hofmaler gefertigt wurden, das eigene Gesicht mindestens die doppelte Fläche einnahm wie die Gesichter der eventuell auf demselben Bild plazierten anderen Personen (allesamt unwichtiger). Wenn nicht — Kopf ab. Mindestens den des Hofmalers.

Verdunkler


„Da verdunkelte sich die Miene des Kapitäns.“
Viele Leser fragten (frugen) sich über Jahrhunderte hinweg gern, wie das denn geht, so eine Miene zu verdunkeln? Ist das nur eine Marotte der sogenannten Schriftsteller, die über derartige Verdunkelungen fabulieren, dass sich die Decksplanken biegen? Oder steckt mehr dahinter? Zum Beispiel ein Aggregat, das bei Bedarf nach Auswahl des Adressaten (oben) die Verdunkelung (rechts) herbeiführt. Neue Frage: Von wem wird es bedient? Vom Kapitän selber? Aber warum? Um dem Smutje zu imponieren? Sehr rätselhaft, diese Schiffahrt!

Der östliche Mensch


Weil gerade so viel vom östlichen Menschen geredet war.
Der östliche Mensch ist eben doch anders. Sobald sich ihm die Gelegenheit bietet, mal irgendwo rumzustehen, auf irgendwas zu warten (Godot), abzuhängen, Maulaffen feilzuhalten, tut er es. Also tut er nichts. Dabei zahlt er Solibeiträge, damit er sich mal gefälligst selber aus der Kacke hilft! Hilft nix. Rumstehen. Warten.

Leider ist die Fähre sehr schnell.

Manche tun sich fragen tun


Manche tun sich fragen tun, warum auf dieser sogenannten Kulturseite des östlichen Dahinschwummerns (Solibeitrag) immer so wenig passiert, während woanders mit ÜBELSTER Frequenz aber sowas von Content generiert wird, dass die Ohren schlackern, bis sie abfallen. Es gibt da woanders sogar Gästebücher, wo Menschen was reinschreiben, die (laut amtlicher Gästebuchmitzählung des Notars) in diesem Jahr schon 1387 Einträge im Gästebuch verfasst haben. Da können wir nicht mithalten. Erstens und zweitens deshalb, weil uns ständig Leute Gelumpe über den Gartenzaun werfen, das aussieht, als müssten wir es mit Hilfe der regulären Truppen des Innenministeriums erstmal auf Sprengstoffanteile prüfen lassen. (Das kostet eben Zeit, die uns fehlt, an dieser Stelle die Welt zu erklären.) Und auch drittens und viertens.

Mein Aquarium


Ein Aquarium hat ja jeder (zumindest gehabt) (in der DDR).
Aber in meinem Aquarium habe ich Fische, die nicht so viel Dreck machen und insgesamt doch irgendwie designmäßig aufs wesentliche reduziert sind. Ich sage immer: Ich bin ein Ästhet, Herr Nitzsche. Ich brauche nicht so viel Butter an den Fischen. Wenn du in der Lage bist, dir das Fleisch einfach nur vorzustellen, musst du auch kein Fischfleisch mehr essen. Das ist der erste Schritt zum veganistischen Dasein, und mehr braucht man nicht zu gehen, wenn der Kühlschrank noch voll ist.

Oktober


Wenn man ein Messer hat, kann man immer noch was wegkratzen, was einem nicht mehr passt. So kann man zum Beispiel eine „7“ wegkratzen, weil das ja bekanntermaßen eine problematische Ziffer ist. Wie die „6“, die „2“, die „3“ und die ganzen anderen Mistziffern, die uns dazu bringen, eine so schöne und interessante Wissenschaft wie die Mathematik nicht leiden zu können bzw. zu wollen.

Pandämie

In der Küche, in der wir den Tee zubereiten, steht immer ein wohlgefüllter Mülleimer. Aus diesem Mülleimer steigt zuweilen Erleuchtung herauf zu mir. So wurde mir heute die Erkenntnis zuteil, dass sich das Wort Pandämie ziemlich sicher aus den Stämmen der Worte „Panik“ und „dämlich“ zusammensetzt. Was immer das in Summe auch bedeuten mag.

Aus drei mach vier


Sie können miteinander
Die ersten Fortschritte unserer neuen Bundesregierung sind jetzt schon spürbar. Ja! Sie hat Wort gehalten! Der Erlös aus dem verzögerten Atomausstieg soll den alternativen Energien zugute kommen. Und wir sind alle Gewinner.