Archiv für den Monat: März 2008

Panzer light


Panzer müssen nicht immer nur schwarz-grün sein.
Khaki tuts manchmal auch. Besonders jetzt, da der Nordosten (von was auch immer) wegen Cejozwei zu versteppen droht. Um in den riesigen Staubfontänen nicht zu sehr aufzufallen, sollte man seinen (leichten) Panzer mit der entsprechenden Farbe versehen, so, wie die Kollegen das mit dem auf der Photographie festgehaltenen Gerät anno dunnemals auch schon getan haben. Und wenn sich dann doch mal eine Wolke am Himmel zeigt: Feuer! Ehe sie sich im Ausland abregnet.

Schwarz-grün


Man kann nicht alles haben, aber manches muss doch sein.
Vielleicht nicht gleich ein Panzer, wegen Cejozwei bekommt man ja da sofort Ärger mit Nachbarn und ABV. Auch das Kettenrasseln bei nächtlicher Heimkehr wird nur toleriert, wenn es sich um das Kettenrasseln von Damen handelt, nicht von Panzern. So siehts aus. Aber irgendwas bewegliches aus massivem Eisen sollte doch im Hause sein. Schön mit dicker Farbe angestrichen, leicht muffig riechend und so astschwer, dass es nicht jeder hergelaufene Buntmetallräuber wegschleppen kann. Die Funktion des Aggregats ist unwichtig, es muss nur was zum Kurbeln dran sein und irgendwas an der Kurbel dran, das sich dann bewegt. Das Glück kennt viele Eingänge ins Herz, und manche sind schwarz-grün. Muhaha.

Ostern

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☼▬☼▬▬ Ostern, so fern. Warst mir so nah, ▬▬☼▬▬☼
☼▬☼▬▬ als ich einst Deine Schnuppe sah. ▬▬☼▬▬☼
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Höhere Mathematik?


Ein Kind steigt aus
Nach einem kurzen Nickerchen in der Straßenbahn streifte mein erwachender Blick plötzlich dieses lineare Gleichungssystem:
Rad = Kind
Hund = Kind
Irgend etwas stimmt hier nicht, dachte ich, doch das Gleichungssystem erschien mir noch zu komplex, um es zu durchschauen. Spontan zog ich beide Gleichungen voneinander ab und erhielt:
Rad – Hund = 0
Aha. Das Kind kam also nicht mehr vor. Na schön. Hat sich wohl irgendwie wegsubtrahiert. Oder ist eben schon ausgestiegen, keine Ahnung. Nun noch den Hund auf die andere Seite gebracht:
Rad = Hund
Ha! Was ist das! Rad gleich Hund?! Auto gleich Pferd? Apfel gleich Birne? Ist das noch höhere Mathematik oder schon Betrug? Ich stieg dann mal lieber auch aus, denn für unsereins ist Betrug in der Straßenbahn ziemlich teuer. (Das wird sich das Kind wohl auch gedacht haben.)

Der Traum vom kleinen Panzer


Immer wenn A. Nitzsche, Getränkehändler in Machern („man muss nur machern“), auf Reisen mal kurz wegdämmert, zieht ein kleiner Panzer an seinem Auge vorüber, ein Panzer, mit dem er auch gern einmal fahren würde, weil er sich in diesem sicherer fühlte, denn schließlich hat er manchmal die gesamten Tageseinnahmen seines Geschäfts dabei, und auch, wenn das nicht viel ist, es würde doch reichen, sich einen veritablen Rausch anzutrinken, obwohl es natürlich völlig sinnlos wäre, weil er ja selbst einen Getränkehandel besitzt, in dem er sich maßlos bedienen könnte und nur den Schwundzettel ordentlich ausfüllen müsste. Aber ein Panzer, ja, das wärs. Kanone wäre gar nicht nötig. Nur ein Chauffeur.

BEZAHLT


Bücherklau auf der Lipsigrader Buchmesse ist mittlerweile ein Volkssport geworden. Jedoch triftt man doch noch in seltenen Fällen auf Messebesucher, deren Hemmschwelle noch nicht unter die Nullmarke gesunken ist, die sich einfach nicht trauen, den ein oder anderen Schmöker oder Bildband unter die innen sackförmig ausgebaute Oberbekleidung zu schieben. Für diese Zielgruppe hat man jetzt den Legitimationsstempel „BEZAHLT“ entwickelt, den man sich am Eingang vom Personal geben lassen kann. So kann man offiziell und ganz in Ruhe sich den Exemplaren widmen, die man wiklich gern haben oder zudem sogar noch lesen will. Außerdem ist es nun viel entspannter für die Hände, wenn man nicht ständig angestrengt die Finger lang machen muß. Fast so entspannend wie für die Balletttänzerin, wenn sie nach dem Schwanensee in ihre Schwimmflossen schlüpft.

Das Küstenufo


Foto mit schiefem Horizont
Immer wenn ich Fotos mit schiefem Horizont sehe, also Fotos mit BESONDERS SCHIEFEM HORIZONT, muss ich an den Tag denken, als ich das Küstenufo gesehen habe. Da habe ich vor lauter Aufregung natürlich auch einen unglaublich schiefen Horizont fotografiert, aber jeder hier wird sagen: Bei dem Motiv kann man das auch mal verzeihen. Andere hätten da nie und nimmer auch nur die Kamera aus dem Rucksack bekommen, denn so ein Küstenufo bekommt man nicht alle Tage vor die Linse, vor allem, weil man sich ja selten an der Küste aufhält, außer als Fischkopp. Die aber, wenn sie Fotoapparate besitzen, machen bestimmt keinen schiefen Horizont, weil sie ja den ganzen Tag nichts anderes sehen als Küstenufos, und außerdem würden sie auf ihren Fischkuttern ständig umfallen, bei den Stürmen, die der Klimawandel über ihnen entlädt. Wenn sie sich nicht lotrecht zum Horizont positionieren.

Das Wald-Cafe


Siehe da: Das Wald-Cafe befand sich auf der Rückseite!
Aber zu war es, wie tausend Räuber! Mach mal ein Foto, sagte ich zum Herrn Tom, damit wir wissen, wie es aussah, bevor das Erdbeben geschehen ist und wir es dann wieder aufbauen müssen. Oder bevor die Filmcrew durch war. Oder das Sonderkommando. Oder die Hexe. Oder die Touristen. Tom machte ein Foto.

Auf der Suche nach Pfefferkuchen


Auf der Suche nach Pfefferkuchen waren alle Schubladen, in denen sich überlagertes Weihnachtsgelumpe befinden konnte, abgegrast worden. Dabei ist „abgegrast“ nicht das richtige Wort, es sei denn, man bezieht es gleich auf Ostern, denn da lassen die Hühner bekanntlich ihre formidablen Erzeugnisse auf grüne Papiergrasfäden fallen (geheime Information vom geheimen Gazeta-Informanten). Aber keine Pfefferkuchen befanden sich im Gras bzw. in der Schublade! Also wanderten wir in den Märchenwald, wo die Bäume hoch wie Landesbank-Hochhäuser sind, und suchten nach dem Knusperhäuschen, das, angeblich mit Pfefferkuchen behängt, dem Wanderer auskömmliche Nahrung bereithält. Das Gebaren der Hexe wurde ja bereits im Märchen berichtet, man kann sich darauf einstellen, ohne Gefahr zu laufen, im Karzer gemästet und anschließend fachgerecht zerlegt zu werden. Aber wir waren wohl nicht die einzigen, die Märchen vorgelesen bekommen hatten: Alle Pfefferkuchen waren säuberlich abgefressen, und uns blieb nur der Weg zum nächsten Wald-Cafe, mit knurrenden Mägen.

Das Gestänge

Oben auf dem Dach seiner Fahrmaschine hat Karl Gong ein Gestänge angebracht.

Das Gestänge besteht aus vier Elementen.

Karl Gong unternimmt dieser Tage einen letzten Anlauf, Hackpfüffel zu erreichen. Zu diesem Zweck ist er bei Herrn Jürgen in der Milchstraße gewesen, um sich mit ausreichend Mil — äh — Obstwein einzudecken. Die Winter sind heuer hart für Menschen, die auf Skiern in der Ecke stehen und warten, dass etwas Schnee ihre Bergabgeschwindigkeit erhöhe. Also Obstwein zur Ablenkung. Jedoch siehe: In Lipsigorod gibt es weder Schnee noch Berge. Jahaa! (Cejozwei.)

In Amerika zum Beispiel (früher besser angesehen als heute, aber das wird vielleicht wieder) haben sie alle Berge weggebaggert, auf der Suche nach Kohle! Und dann rumpelts im Karton bzw. im Saarland, weil die Last der Kohle von der Erde genommen ist und diese sich aufbäumt, bebenderweise! Oder? Keine Ahnung wie immer, was da passiert, aber man möchte ja mit der niegelnagelneuen Fahrmaschine (von russischen Soldaten auf der Landstraße zwischen Oberkaka und Meineweh gegen ein paar Schachteln Belomorkanal eingekaupelt) nicht in eine frisch aufgetane Erdspalte fallen (auch wenn die Fahrmaschine schöne fette Panzerketten unten dran hat). Dann streiken vielleicht noch die Bergmänner!

Also muss ein Gestänge her, das den Fahrer (Karl Gong) vor allen möglichen Unbilden warnt. Möglichst ein Quadro-Gestänge, wegen der vier Himmelsrichtungen bzw. der vier Elemente. Das Gestänge wird an einen Adapter angeschlossen, und dann blinken unten in der Kammer, wo das Lenkrad angebracht ist, bunte Lämpchen. Der Anlasser kann gedreht werden, ein hubschraubendes Pfeifen, Röhren, Knirschen, Kreischen ertönt und übertönt die Glocken der umgebenden Kirchen, die von den Bodenschwingungen wie irre läuten.

Hackpfüffel, Vorsicht: Es gilt!