Archiv für den Monat: Februar 2015

Der Brief der Würdenträger

Angeblich hat es einen Brief gegeben, den die Herrscher über die Lausitz an den schwedischen König schrieben. Darin boten sie dem König an, die komplette Lausitz wegzubaggern, um den Dreiklang von Sand, Wald und Wasserstellen (Spree usw.) optimal wiederherzustellen. Nur der echt schmutzige Dreck („Kohle“) sollte entfernt und vom liebenswürdigen schwedischen König uneigennützig entsorgt werden. Diverse aufsässige Untertanen krakeelen seither, damit nicht einverstanden zu sein. Wie das? Was soll denn bitte werden mit Bagger und Maschinenmaat ohne Auftrag zum Wegbaggern? Die sind doch schon bezahlt! Abschaffen? Und wie bitte soll dann die neue Landschaft aufgetürmt werden, wo sich der neue Mensch tummeln wird? Wo sich ein jeder doch mittlerweile ein Bötchen zugelegt hat? Ein wenig mehr Vertrauen in die Weitsicht der Würdenträger stünde uns gut zu Gesicht.

Gute Nacht, Lausitz
Kann dann mal weg: Die Lausitz.

Wirbel um Zentralen Wurstspeicher


Zentraler Wurstspeicher

Ein Bild aus ruhigeren Tagen: Der Zentrale Wurstspeicher

Um den Zentralen Wurstspeicher der Region (Bildmitte) gab es gestern erheblichen Wirbel. Zurückzuführen war dieser auf starke Winde von Nordost, Böen acht, sowie Faulbrisen von rechts und unten, gepaart mit Mängeln an den installierten Strömlingen. Gefahren für die Bevölkerung bestanden zu keiner Zeit, so wird zumindest von den Verantwortlichen behauptet. Die Polizei bittet darum, die Kühlschränke geschlossen zu halten.

Am Wochenende

Baggerloch

Am Wochenende fahren wir zum Baggerloch, stellen Stühlchen, Schirmchen und Tischchen auf und lassen die Wurstbrote kreisen. Neidische Liegehunde werden von ihren Besitzern an Lederleinen weggezerrt, weil sie versuchen, sich auf unseren Wurstbrotkorb zu legen. Dann kreisen die Becher und wir erzählen uns, wie wir im Sommer mit Schwung von der Abbruchkante ins Baggerloch hüpfen werden. Ein Gefühl der Genugtuung breitet sich aus, denn zum Glück ist noch kein Sommer.

Abends werfen wir uns und alles in die Fahrmaschine, gondeln durch die Vorstädte und legen uns vor den Fernseher.

Lipsigrader Kriminelle immer dreister!

Bank weg

Gestern war meine hübsche antike Gartenbank noch da. Nu isse weg. Von wo aus soll ich denn jetzt den Rapunzeln beim Welken zusehen? Bzw. später, „jetzt“ sind die ja noch gar nicht aus der Krume gesprossen. Bzw. durchs antike Terrakottaterrassenpflaster gebrochen.

Soll ich mich auf den Boden legen, das Ohr an der Biomasse?

Immer diese Kriminellen!

Schrudels neues Aquarium

Goldwasserfische

Die sehr befriedigende wirtschaftliche Lage seines maritimen Firmenkonsortiums („Dienstleistungen und mee(h)r“) veranlasste Herrn Schrudel dazu, ein neues Aquarium anzuschaffen, das er dann tatsächlich mit goldenem Wasser (Goldwasser) füllte.

Muss man sich mal vorstellen!

Die Wände natürlich aus Panzerglas.

Reisekater NSW

Reisekater

Für das Bereisen des Nichtsozialistischen Wirtschaftssystems brauchte man damals mehr als nur ein Feinripp-Wohnmobildach, auf dem man es sich bequem macht, die Landschaft beguckt und nach gebratenen Tauben schnappt.

Nur wenige wissen diese heutige Errungenschaft wirklich hoch genug zu schätzen. Man geht um den Block spazieren und krakeelt nach einer Mauer mit Checkpoint. Da kann der erfahrene Reisekater nur mit dem Kopf schütteln.

Gastronomische Wortwitze

Restaurant Bölümü

Neben dem Friseurhandwerk und dem ambitionierteren Werbegewerbesegment zeichnet sich auch die Gastronomie durch den Willen zum möglichst knalligen Wortwitz aus. Ob dies im besuchten Land beim besuchten Restaurant ebenfalls die Intention der Namenswahl war, konnten wir wegen mangelhafter Ausländischkenntnisse nicht ermitteln.

In der Rakete

Raketenwarnhinweis

Überall in der Rakete hat der Sicherheitsingenieur alberne Aufkleber angebracht, damit „uns nichts zustößt“. So ein Quatsch! Er muss sich die Mistdinger ja nicht ständig ansehen, denn er bleibt im Weltraumzentrum Morgenröte-Rossendorf hocken und betrachtet das Internetz (Frauen).

Die zweite Sprache auf den Aufklebern ist übrigens klingonisch (bzw. was der Sicherheitsingenieur dafür hält).

Raketenwissenschaft

Meine Rakete im Bau

Die Arbeiten an meiner Rakete gehen planmäßig voran. Die letzten Planken des Hitzeschildes werden angebracht, gleich danach wird der gelbe Fallschirm in die Landekapsel gestopft. Zuletzt roden wir die Bäume, die nach dem Start sowieso nicht mehr zu gebrauchen wären, und verarbeiten sie zu Pellets. Brennstoff kann man gar nicht genug haben.

Schlechter Dialog zwischendurch

Der Mann saß an einem Tisch. Auf dem Tisch ein Mikrofon. Um den Tisch herum Menschen. Damit ich die Szene betrachten konnte, hatte man eine Kamera scharfgemacht, die den Mann filmte. Der Mann bebte. Er sprach (folgendes):

„Isch hoabe der Frau Buntesganzlorin geschrieben. Isch hoabe dem Herrn Buntesbräsidenden geschrieben. Wollen Sie wissen, wieviele Ondworden isch begommen hoabe? Wollen Sie dos würglich wissen?“

Ich wollte es nicht wissen, konnte es mir aber denken. Ich selber bin so ein Sauhund, der nicht auf jeden unaufgefordert ins Haus geflatterten Brief antwortet. Erst gestern hat mir jemand aus Nigeria geschrieben, der schlappe 15 Millionen Dollar mit meiner Hilfe durchbringen möchte, aber ich brauche kein Geld.

Nun, vielleicht wollte es jemand anderes tatsächlich wissen. Die Kamera war ja nicht nur für mich in Stellung gebracht worden, sondern für alle, die neben mir ebenfalls nicht wussten, womit sie ihre Zeit totschlagen sollen. Die Verantwortlichen aber, die die Gondrolle ieber die Aufnoahme des Dialouges besoaßen, setzten an der nun folgenden Kunstpause des Mannes ihr Schnittmesser an (sinnbildlich, nicht in echt, also bitte nicht nachmachen)! Vielleicht war ja die Kunstpause zu lang, oder der Mann hatte die Zahl vergessen oder wollte sie dann doch nicht sagen. Jedenfalls: Schnitt und andere uninteressante Szenen aus dem wirklichen Leben. Und niemand erfuhr, wie viele Ondworden der Mann von den Odressoden begommen hadde, was dringestanden haben könnte und was ihn beben, zittern und empört dampfen ließ.

Ein Angebot über die freundliche Entgegennahme von 15 Milliounen Dolloar wird es wohl eher nicht gewesen sein.

Blondinen bevorrechtet

Blondshopf

In nicht näher bestimmten Gegenden des Landes scheint mittlerweile erwartet zu werden, dass man sich den unsinnigen Sitten und Gebräuchen, Gebrechen und Frisuren der in die Sofas eingesessenen Bevölkerung anpasst („Integration“), um keine körperlichen Schäden davonzutragen. Dem Fremdling (Problembär), der nur vorbeigekommen ist, um in Ruhe ein paar Schafe oder Ziegen zu reißen, bleibt dann nichts anderes übrig, als zumindest den ansässigen Barbier mit seinem Besuch zu beehren, um den minimalen Anforderungen der Einwohnenden gerecht zu werden.

Praxistip: Wem es aus Bindegewebsgründen (wie beim Problembär) nicht möglich ist, eine Hauptkomplettrasur ausführen zu lassen, dem bleibt immer noch die Färberei. Ortsansässige Spezialisten stehen bereit.

21:34 Uhr: unverantwortliches Handeln

„Weg da, ihr Loser!“ brüllte der Notarzt. „Aus dem Wege!“

Der Rettungswagen raste mit Blaulicht und Sirenengeheul die Seebrücke entlang. Die Handvoll Passanten, die sich noch hier aufhielt, hechtete zur Seite. Der Notarzt drehte sich zum Fahrer und erklärte ihm, dass sie noch schneller fahren müssten, da sie sonst wegen der morschen Planken nach unten durchbrechen würden.

„Aye, Sire“, sagte der Fahrer und drückte aufs Gas, während der Notarzt eine Leuchtrakete aus dem Seitenfenster in den dunkelgrauen Himmel schoss.

In dem Moment, als der Rettungswagen durch das Geländer am Ende der Seebrücke krachte und zum beeindruckenden Parabelflug in Richtung der sanft wogenden Meeresoberfläche ansetzte, erhellte die Leuchtrakete stimmungsvoll die Szenerie, sodass die Geistesgegenwärtigen unter den Passanten in der Lage waren, Fotos ohne Blitzlicht von sich und dem unverantwortlichen Handeln der Rettungswagenbesatzung anzufertigen.

Glück mit Knackwürsten

Das gruselige Frauenfenster
Das gruselige Frauenfenster

Neulich bin ich wieder am gruseligen Frauenfenster vorbeigegangen. Ich riskierte einen verstohlenen Blick nach oben, und da waren sie wieder! Die eine schien lauthals, aber für mich natürlich unhörbar zu lachen, während die andere einen Kussmund machte. Zwischen den gruseligen Frauen war ein Gestell plaziert, das eine große Anzahl von Knackwürsten bereitzuhalten schien. Besonders unglücklich schienen die Frauen in ihrem gruseligen Frauenzimmer nicht zu sein, jedenfalls nicht, solange genügend Knackwürste vorhanden waren. Trotzdem wandte ich mich nach mehreren Minuten betretenen Gaffens ab und ging meines Weges. Wohin ich wollte, hatte ich mittlerweile vergessen.