Bellfried

Die Stadt, in der wir festhingen, hat in ihrer Mitte einen Turm, der Bellfried heißt. Das war früher der Wachturm, von dem aus potentielle Angreifer erkundet wurden. Tauchten solche auf, gab der Bellfried Alarm. Daher wohl auch der Name.

Der Bellfried schlägt nicht mehr an

Die schöne Spitze des Bellfrieds installierte man erst, als der Turm nicht mehr gebraucht wurde. Vorher hatte man nur eine Art Holzkasten aufgepappt, zweckmäßig unschön. Auf der Spitze ist ein 4 Meter langer goldener Drachen aufgespießt. So etwas ähnliches gibt es ja in jeder Stadt, auch in Hinterwald. Gold wird immer gern genommen.

Interessant ist, dass auch die Burg mitten in der Stadt, in der wir festhingen, erst dann schön gemacht wurde, als man sie nicht mehr brauchte. Vorher, also nach des Grafen Demission, dienten die Gemäuer als Fabrik, Siechenhaus, Lagerei, Ganovenabsteige. Zur Jahrhundertwende (19 zu 20) beschloss man, etwas für den Fremdenverkehr zu tun und fügte alte Steine zu einem getreuen Nachbau.

Glückliche Touristen bevölkern die Folterkammern.