Katjuscha Bollmann

gold

 

Karl Gong, im Keller, zum Bierholen, obwohl, was den Alkohol betrifft, mittlerweile beinahe vernünftig geworden, in Maßen vernünftig also, nicht vollständig, das wäre ja unvernünftig, erinnerte, voll Wehmut, der mittlerweile vergangenen Lebenszeit wegen, ein sowjetisches Volkslied, Katjuscha, rutschte aber immer wieder, wegen des späten Abends, wie er es erklären würde, oder eher wegen der Konsumtion geistiger Getränke, die ihm seine Holde noch regelmäßig vorhielt, in Richtung Kalinka ab, Kalinka, Kalinka, Kalinka maja, dabei war doch Katjuscha, mit den Apfelblüten, der steilen Uferwand und dem Nebel, der vom Fluss ins Land zog, das flottere Stückchen Heimatlied, fremde Heimat zwar, aber Heimat ist Heimat, das Gefühl zählt, überall auf der Welt, zweimal zwanzig ist vierzig, zisch zisch zisch zisch mal zehn, verdammt lang her, Stalin orgelt im Grab bzw. Mausoleum, wo auch immer, Salve, Cäsar, oder Ziesar, haha, Ziesar, wo Fritze Bollmann den Ulanen die Bärte kratzte, aber dies nur nebenbei.

Die Flasche mit dem Goldhelm, der Mann mit dem Goldhelm, keine Frau, dies bitte zu beachten, mittlerweile heimatlos, nicht zugewiesen, früher war das einfacher, Rembrandt und fertig, was soll das Durcheinander, heutzutage, alles verschwimmt, die Konservativen, was für ein Sammelbegriff, werden zu Tode gegendert, endlich, weg mit der trügerischen Klarheit, mit der Sonne Strahlen eile fort, aus den Augen.

Amen.