Archiv für den Monat: Juni 2006

Der Hase als Wappentier


Es ist langsam Urlaubszeit, und ständig erreichen uns hübsche Fotos: von netten Menschen, die sich dort, wo sie sind, nicht oder aber ganz besonders wohlfühlen, zum Beispiel wegen kalten Wassers (Atlantik), kalten Bieres oder heißer Nächte. Diese Menschen müssen bei solcher Gelegenheit immer an Lispigorod denken, umgehend besprühen sie Häuser, telefonieren teuer oder trampeln mit den Füßen Muster in den Sand, wie etwa das Wappentier von Lipsigorod, den Hasen. Das Fußtrampeln könnte durchaus zu einer neuen Massenbewegung werden, und wer den schönsten Hasen trampelt (mit Schriftzug „Lipsigorod“) kriegt ein Lipsigorod-T-Shirt in XL geschenkt, versprochen.

Trinken mit Schinken


Wer bei dem Wort Schinken an originären Schinken denkt, ist in diesem Etablissement genau richtig. Auch die Keule als solche wird durch die Installation in ihren wörtlichen Bedeutungen gewürdigt, zumindest, wenn man hastig und unruhig trinkend unter einer solchen zu sitzen gezwungen ist.

Zentrum der Textilindustrie


Lipsigorod als Zentrum der Textilindustrie hat leider ausgedient, in den Fabrikhallen wohnt die Art Mensch, die gern ein Loft ihr eigen nennt und denkt, sie wohnt in einem. Ehemalige Textilfacharbeiter aber bauen nun Sportwagen zusammen (mit Ledersitzen), wenn überhaupt! Ehemalige Direktoren müssen nun als CEOs arbeiten oder Sonderrenten entgegennehmen! Ehemalige Textilprüfer werden nun gar nicht mehr benötigt! Das sieht man den Klamotten im Laden aber auch an! Nicht mehr benötigte Textilprüfer ziehen marodierend über Land und prüfen heimlich und im Schutze der Dunkelheit Textilien auf ihre Durchniesfestigkeit, oder wie das jetzt heißt (bitte Werbung ansehen).

Ereignisfieber in Lipsigorod


Irgendwann jetzt findet ein Ereignis statt in Lipsigorod!
Dieses Ereignis hat mit brüllenden Menschen zu tun, mit Gerenne und Gemache, angeblich mit schwachbekleideten, angemalten Damengästen (manche Länder), Herrengästen in weißen oder orangen Umhängen (manche Länder), camouflagebewehrten Störern und der Frage, warum man nicht gleich alle elf Darsteller zusammen auswechseln darf. Ein Ereignis jedenfalls, das nach stetiger Abkühlung der Beteiligten geradezu verlangt. Die Softeis-Automaten jedenfalls sind in Stellung gebracht.

Skulpturenpark 13

Aber das nächste große Ding könnte die Fischgrippe sein!

Dieses Thema ist auch bald erledigt.

Jetzt ist ja bald die Sache, die mit Fußball zu tun hat. Die Gazetten sind voll davon, die Softeisautomaten aufgestellt, die Wasserwerfer geputzt und mit Aufklebern verziert (11 Freunde), die Männer lesen schnell noch die aktuellen Abseitsregeln durch, um sich zu Hause nicht zu blamieren.

Mal angenommen, dass nach der Sache, die mit Fußball zu tun hat, nichts aufregendes im Lande passiert, weil alle zu erschöpft oder deprimiert sind, der Katzenjammer wie nach jedem schönen oder grandiosen oder gründlich niederschlagenden Ereignis unerbittlich das Unkraut zwischen den Tribünenbänken wuchern lässt, was schon bald die Stadien inwendig auseinanderreißen wird, denn keiner will mehr dieses Spiel spielen geschweige denn ansehen, dessen Namen man sich nicht mehr zu sagen traut, weil man Angst hat, dass man vielleicht abgemahnt wird; wenn also die Journaille leer und orientierungslos vor sich hin blubbert ohne ein Thema, auf das sich alle in konzertierter Aktion stürzen könnten, um es gründlich auszuweiden und schließlich doch liegenzulassen, weil zum Glück eine neue Sau die Dorfstraße entlanggetrieben werden möchte, dann, ja dann könnte das nächste große Ding die Fischgrippe sein.

Der Vorteil an der Fischgrippe ist, dass die Fische, wenn sie es nur geschickt genug anstellen, beim Husten und Niesen Fontänen zu produzieren in der Lage sind. Das sieht schön aus und spart Strom (jedenfalls die für Springbrunnen vorgesehenen Atomkraftwerke). Wenn das Thema Fischgrippe dann ausgeweidet ist, kommt es in ein Glas und wird gut verschlossen, damit es nicht rausglitzscht.