Archiv für den Monat: August 2007

Stöcke

Dieses Land, in dem sich mittlerweile die Hälfte der Bevölkerung mit Hilfe zweier Stöcke fortzubewegen scheint und selbst die Träger sogenannter Einlinienrollengleiter sich mit Stöcken abstoßen müssen, um nennenswerte Geschwindigkeiten zu erreichen und damit arglosen Passanten Gefahr für Augenlicht und Potenz angedeihen lassen, dieses Land wird irgendwann von Autofahrern durchquert werden, die aus dem Seitenfenster heraus mit Stöcken herumfuhrwerken, um „die Gelenke zu schonen“ oder sonstigen abstrusen Zwecken zu genügen. Dann ist es endgültig Zeit auszuwandern.

Nähmaschine unsichtbar


Neues Flurfeuerderivat in Kürze
Die Sichtbarkeit der Nähmaschine konnte im Produkt „Flurfeuer“ durch Zusatz geeigneter Substanzen (Trübungspflaumen) fast völlig unterdrückt werden. Der Tropfen kommt im Frühherbst in den Handel.

Nebenwirkungen:
Brillenträger sollten immer ein Putztuch dabeihaben, da sich der Eintrübungseffekt auch auf (Brillen-)gläser auswirken kann. Bei übermäßigem Gebrauch kann sich sogar bei Nichtbrillenträgern eine vorübergehende Eintrübung der Bindehaut bis hin zur Netzhaut abzeichnen (Graue Pflaume).

Juri Nikulins Grab in Moskau


Eines der größten Monumente hat der Clown bekommen
Auf dem Nowui Djewitschi-Friedhof in Moskau, wo allerhand Prominente aus Wissenschaft, Politik und Militär unter oft denkmalsgleichen Grabmalen liegen, ist auch Juri Nikulins Grab zu finden. Sogar leicht zu finden. Ab exponierter Stelle und inmitten niedergelegter Sträuße sitzt die Bronzefigur, die auch heute noch von vorbeikommenden Russen geehrt wird. Ausländer wissen natürlich nicht, wer das ist.
Als Clown hat Juri Nikulin eine einzigartige Karriere hingelegt. Er spielte in zahlreichen Filmen mit und war langjähriger Direktor der Moskauer Zirkusschule.

Die arme Katze!


Das Ansehen der russischen Katze ist nicht das Höchste
Anders als bei uns, wo die Katze ein hohes Ansehen genießt und die Bediensteten der jeweiligen Katze unermüdlich versuchen, ihrer Chefin jeden Wunsch von den gelben Augen abzulesen- ist in Russland ein eher ruppiger Umgang mit der Katze als solches zu bemerken.
Bild aus der Zeitschrift „Krokodil“ aus einem Beitrag zum Schulanfang, wo die Schulfächer bildlich verdeutlicht werden. Der Schriftzug über dem Bild bedeutet Naturbeobachtung.

Vorbildlicher Reisender


Eigentlich schaukelt die Schnellfähre ja gar nicht.
Nur ein bisschen, wenn sie von Gischtkamm zu Gischtkamm hüpft, über Gischkämme hinweg. Empfindlichen Reisenden wird deshalb vom Reisebureau empfohlen, zur Beruhigung der Nerven und nötigen Gelassenheit bzw. Ausgelassenheit stets vorbildlich ausgerüstet mit Kotztüte den Weg auf die Schnellfähre hinauf anzutreten, per Fuß (pedes) oder in der silbernen Fahrmaschine, und sich dann ans Fenster zu setzen, den Horizont oder attraktive FahrgästInnen zu fixieren.

Fragen bleiben… (6)


Wieviel Holz gehört vor die Hütte?
Im direkten Zusammenhang mit dem Verschneiden von Obstbäumen steht unmittelbar der Holzzuwachs vor der Hütte. Das Optimum ist erreicht, wenn man im Sommer genug Früchte hat und im Winter ausreichen Holz für den Ofen. Bei den Überlegungen über die Verschnittmenge sollte man immer die Meinung des Partners mit einbeziehen.

Bedenke im Voraus:
Der Partner kann im Winter zwar Wärme, aber keine Früchte abgeben. Das war im Sommer bis Herbst die Aufgabe der Obstbäume.

Fehlstartdilemma


Wasserstrahlufo lockt Neugierige an
Vor nicht allzulanger Zeit landete dieses Wasserstrahlufo (Gattung Walufos) mitten in Karl’s Stadt als „Konsumtümpel im Konsumtempel“ und erregte immenses Aufsehen (Riesenteil!). Seitdem versucht es jede Stunde neu, wieder zu starten, aber immer in die falsche Richtung. Bei der Landung muss es wohl das Schubrichtungschromosom zerhauen haben.

Mittlerweile trauen sich mutige, neugierige Kinder, aber auch vereinzelt schon Erwachsene (sogar mit Klappstuhl!) dicht an das Ufo heran, um sich das Fehlstartdilemma von der Nähe aus anzuschauen.

Kinder, seid vorsichtig mit dem Treibstoff, auch wenn er aussieht wie Wasser!

Zu den verrückten Inseln


Also, sagte Frau Mond, mit dem Kahn fahre ich nicht mit!
Der ist ja schon zweimal untergegangen! Und die Herrschaften Schiffspiloten scheinen sich nicht einmal zu schämen darob!

Sie kam dann natürlich doch mit, denn sonst hätte sie ja den ganzen Tag auf uns, die Tagesausflugsrückkehrer, warten müssen am Hafenbecken, in dem die toten Krabben herumschwimmen und an dem es nach Fisch riecht, wobei sie doch nur Fisch isst, der nicht schmeckt wie Fisch.

Gadsen unter Strom


Wem seine Gadse abhanden gekommen ist,
der kann ja mal in Nordfrangreisch kucken, Nähe Dünkirchen (Dunkerque). Da stehen jede Menge Gadsen unter Strom. Muhaha.

Naja, nee. Das war jetzt vollkommen sinn- und gefühllos. Aber das Bild ist schön (hat ja auch Frau Mond gemacht).

Elektriker


Wenn der Elektriker noch in der Tür steht,
und das Ergebnis seiner Arbeit sieht in etwa so aus, rufen Sie ihn am besten noch mal zurück. So in etwa: „Hallo! Elektriker! Kommse ma bitte heher!“

Nicht erst am Telefon. Zurückrufen.

Fragen bleiben… (4)


Sollten wir ein Kind zeugen?
Da fängt das Theater mit dem Sprechdeutsch schon an. Das Wichtigste hat man weggelassen, das „Er“ nämlich. Ein Kind „er“-zeugen muss es heißen. Denn erfahrungsgemäß sind sowieso meist keine Zeugen dabei, jedoch immer „Er“. (Na gut, meistens.) Zeugen braucht man nur, wenn man sich später überzeugen will (oder muss), wer der Erzeuger war.

Tip:
Finger weg von dem Zeugkram. Lieber Kinder „er“-schaffen. Aus Ton. Oder Lehm. Und dann burn out. Bei 1500 Grad. Hart fürs Lehm.